Beimischung - Zulassung von co-hydrierten Pflanzenölen
02 Dezember, 2007
Mit der Zulassung von co-hydrierten Pflanzenölen eröffne sich nun aber erstmals die Möglichkeit, dem Dieselkraftstoff hochqualitative und kurzfristig verfügbare Biokraftstoffkomponenten in höheren Mengen beizumischen. Der erste Schritt sei eine von fünf auf zehn Prozent erhöhte Beimischung.
Auf halber Strecke habe die Akteure offensichtlich das Englisch verlassen, möchte man lästern. Man einigte sich auf eine "Roadmap Biokraftstoffe". Doch anzunehmen, dass vielleicht schon die sprachliche Mixtur zum Kern des gemeinsamen Anliegens überleiten sollte, wäre einigermaßen albern. Schließlich geht es im Gegensatz zum entbehrlichen Wortgemenge bei der Sache selbst um eine durchaus ernsthafte Angelegenheit, nämlich die Mischung herkömmlichen Diesel- und Ottokraftstoffs mit Biokraftstoffen. Auf diesem Wege soll nicht nur die Abhängigkeit vom Erdöl verringert werden. Neben der Schonung der Ressourcen verfolgten die in der "Roadmap" genannten Maßnahmen das Ziel, "signifikant zur CO2-Reduktion beizutragen", hieß es jetzt in Statements anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz der Bundesminister Seehofer und Gabriel und des VDA-Präsidenten Wissmann. Vorgestellt wurde die Strategie der Bundsregierung zur Klima- und Energiepolitik. Ausgangspunkt einer verabredeten gemeinsamen Strategie, die vor allem von der Bundesregierung und dem Verband der Automobilindustrie verfolgt wird, ist das: Die Beimischungsgrenzen für Biodiesel zu Diesel und Bioethanol zu Ottokraftstoff sollen im Rahmen der technischen Möglichkeiten erhöht werden. Unterstützt wird dieses Vorhaben von weiteren Partnern.
Kraftstoffe mit einem höheren Anteil biogener Komponenten sollen sowohl von Alt- als auch von Neufahrzeugen getankt werden können. VDA-Präsident Wissmann erklärte auf der Bundespressekonferenz, die deutsche Automobilindustrie habe sich gemeinsam mit der Politik, der Mineralölindustrie und der Biokraftstoffindustrie dazu bekannt, den Anteil an Biokraftstoffen sukzessive weiter auszubauen. Die Vereinbarung zur Senkung der CO2-Emissionen, mit der die deutsche Automobilindustrie "in die Offensive" gehe, sei "weltweit einmalig". Die Strategie beruhe auf drei Säulen. Erstens auf fortgesetzter Effizienzsteigerung konventioneller Antriebe durch die Weiterentwicklung des Diesel- und Ottomotors. Zweitens auf dem verstärkten Engagement in Sachen alternativer Antriebe (u.a. Hybrid und Brennstoffzelle) und drittens auf der zunehmenden Verwendung regenerativer Kraftstoffe. Dabei setze man vor allem auf die künftigen Biokraftstoffe der zweiten Generation, ohne aber die heute bereits verfügbaren Biokraftstoffe zu vernachlässigen.
Das gemeinschaftliche Ziel sei, bis zum Jahr 2020 eine 20-prozentige Biokraftstoffbeimischung zu erreichen. Der Weg dorthin führe über die hervorragenden Eigenschaften von BTL (Biomass to Liquid), u.a. gewonnen etwa aus Stroh, Klärschlamm oder Restholz. Dank des Einsatzes von BTL ließen sich die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent reduzieren. Entscheidend sei, sagte der Bundesumweltminister, dass die Nachhaltigkeit der Lösungen nicht aus den Augen verloren werde. "Wir müssen sicherstellen, dass wir uns nicht in die Tasche lügen."
Bei der CO2-Minderung müsse stets gefragt werden, wie die Nettobilanz aussehe, wie viel CO2 bei der Herstellung alternativer Kraftstoffe entstanden sei. Es dürfe nirgendwo etwas abgeholzt werden, um Rohstoff für die Produktion neuer Kraftstoffe zu gewinnen. Der Anbau geeigneter Pflanzen habe grundsätzlich nachhaltig zu erfolgen. In diesem Zusammenhang versicherte Bundesminister Seehofer, dass aufgekommene Ängste, das Streben nach alternativen Kraftstoffen könne zulasten der Nahrungsmittelproduktion gehen, unbegründet seien. Derzeit dienten lediglich 13 Prozent der Ackerflächen in Deutschland für den Anbau von Pflanzen (hauptsächlich Raps und Soja), aus denen alternativer Kraftstoff der ersten Generation gewonnen werde. Selbst wenn sich der Anteil bis 2020 auf 30 Prozent erhöhe, sei die Nahrungsmittelproduktion gesichert. "Die Flächenstilllegung werden wir aber beenden." VDA-Präsident Wissmann verwies darauf, auch bei alternativen Kraftstoffen seien hohe Qualitätsmaßstäbe unabdingbar. Bei der Beimischung der heutigen Biokraftstoffe zeigten sich fahrzeugtechnische Grenzen, die aber beachtet worden seien. Eine Beimischung von Biodiesel sei auf einen Maximalwert von sieben Prozent begrenzt.
Mit der Zulassung von "co-hydrierten" Pflanzenölen eröffne sich nun aber erstmals die Möglichkeit, dem Dieselkraftstoff hochqualitative und kurzfristig verfügbare Biokraftstoffkomponenten in höheren Mengen beizumischen. Der erste Schritt sei eine von fünf auf zehn Prozent erhöhte Beimischung. Bei Ottokraftstoff erweise sich eine Erhöhung der Zumischung in ebensolcher Höhe als "weitgehend unproblematisch", hält das gemeinschaftliche Strategiepapier fest. Kurzfristig werde die "E10-Verwendung" von der Automobilindustrie auf Basis einer nationalen Norm freigegeben. Die Einschränkung: Nicht E10-taugliche Altfahrzeuge müssen eine Premiumsorte (Super Plus) mit einer Zumischung von maximal 5 Vol % Bioethanol bzw. 15 % ETBE tanken (ETBE = Ethyl Tertiär Butyl Ether; entspricht 7 Vol % Ethanol).
Diese Sorte soll an mindestens 1.000 Sonderzapfsäulen bis zum Jahr 2016 angeboten werden. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 2,5 Millionen Tonnen Biodiesel, 1,1 Millionen Tonnen reines Pflanzenöl und 0,5 Millionen Tonnen Bioethanol verbraucht. Damit seien etwa 6,3 Prozent des gesamten deutschen Kraftstoffbedarfs gedeckt worden. Selbstredend darf im "CO2-Zeitalter" ein anderer Einspareffekt nicht fehlen: Die in Deutschland eingesetzten Biokraftstoffe hätten eine Einsparung von 12,7 Millionen Tonnen CO2 bewirkt, bilanzieren die beiden Ministerien unter den präsentierten "Daten und Fakten".automobilreport.com.PS/Wolfram Riedel
Kraftstoffe mit einem höheren Anteil biogener Komponenten sollen sowohl von Alt- als auch von Neufahrzeugen getankt werden können. VDA-Präsident Wissmann erklärte auf der Bundespressekonferenz, die deutsche Automobilindustrie habe sich gemeinsam mit der Politik, der Mineralölindustrie und der Biokraftstoffindustrie dazu bekannt, den Anteil an Biokraftstoffen sukzessive weiter auszubauen. Die Vereinbarung zur Senkung der CO2-Emissionen, mit der die deutsche Automobilindustrie "in die Offensive" gehe, sei "weltweit einmalig". Die Strategie beruhe auf drei Säulen. Erstens auf fortgesetzter Effizienzsteigerung konventioneller Antriebe durch die Weiterentwicklung des Diesel- und Ottomotors. Zweitens auf dem verstärkten Engagement in Sachen alternativer Antriebe (u.a. Hybrid und Brennstoffzelle) und drittens auf der zunehmenden Verwendung regenerativer Kraftstoffe. Dabei setze man vor allem auf die künftigen Biokraftstoffe der zweiten Generation, ohne aber die heute bereits verfügbaren Biokraftstoffe zu vernachlässigen.
Das gemeinschaftliche Ziel sei, bis zum Jahr 2020 eine 20-prozentige Biokraftstoffbeimischung zu erreichen. Der Weg dorthin führe über die hervorragenden Eigenschaften von BTL (Biomass to Liquid), u.a. gewonnen etwa aus Stroh, Klärschlamm oder Restholz. Dank des Einsatzes von BTL ließen sich die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent reduzieren. Entscheidend sei, sagte der Bundesumweltminister, dass die Nachhaltigkeit der Lösungen nicht aus den Augen verloren werde. "Wir müssen sicherstellen, dass wir uns nicht in die Tasche lügen."
Bei der CO2-Minderung müsse stets gefragt werden, wie die Nettobilanz aussehe, wie viel CO2 bei der Herstellung alternativer Kraftstoffe entstanden sei. Es dürfe nirgendwo etwas abgeholzt werden, um Rohstoff für die Produktion neuer Kraftstoffe zu gewinnen. Der Anbau geeigneter Pflanzen habe grundsätzlich nachhaltig zu erfolgen. In diesem Zusammenhang versicherte Bundesminister Seehofer, dass aufgekommene Ängste, das Streben nach alternativen Kraftstoffen könne zulasten der Nahrungsmittelproduktion gehen, unbegründet seien. Derzeit dienten lediglich 13 Prozent der Ackerflächen in Deutschland für den Anbau von Pflanzen (hauptsächlich Raps und Soja), aus denen alternativer Kraftstoff der ersten Generation gewonnen werde. Selbst wenn sich der Anteil bis 2020 auf 30 Prozent erhöhe, sei die Nahrungsmittelproduktion gesichert. "Die Flächenstilllegung werden wir aber beenden." VDA-Präsident Wissmann verwies darauf, auch bei alternativen Kraftstoffen seien hohe Qualitätsmaßstäbe unabdingbar. Bei der Beimischung der heutigen Biokraftstoffe zeigten sich fahrzeugtechnische Grenzen, die aber beachtet worden seien. Eine Beimischung von Biodiesel sei auf einen Maximalwert von sieben Prozent begrenzt.
Mit der Zulassung von "co-hydrierten" Pflanzenölen eröffne sich nun aber erstmals die Möglichkeit, dem Dieselkraftstoff hochqualitative und kurzfristig verfügbare Biokraftstoffkomponenten in höheren Mengen beizumischen. Der erste Schritt sei eine von fünf auf zehn Prozent erhöhte Beimischung. Bei Ottokraftstoff erweise sich eine Erhöhung der Zumischung in ebensolcher Höhe als "weitgehend unproblematisch", hält das gemeinschaftliche Strategiepapier fest. Kurzfristig werde die "E10-Verwendung" von der Automobilindustrie auf Basis einer nationalen Norm freigegeben. Die Einschränkung: Nicht E10-taugliche Altfahrzeuge müssen eine Premiumsorte (Super Plus) mit einer Zumischung von maximal 5 Vol % Bioethanol bzw. 15 % ETBE tanken (ETBE = Ethyl Tertiär Butyl Ether; entspricht 7 Vol % Ethanol).
Diese Sorte soll an mindestens 1.000 Sonderzapfsäulen bis zum Jahr 2016 angeboten werden. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 2,5 Millionen Tonnen Biodiesel, 1,1 Millionen Tonnen reines Pflanzenöl und 0,5 Millionen Tonnen Bioethanol verbraucht. Damit seien etwa 6,3 Prozent des gesamten deutschen Kraftstoffbedarfs gedeckt worden. Selbstredend darf im "CO2-Zeitalter" ein anderer Einspareffekt nicht fehlen: Die in Deutschland eingesetzten Biokraftstoffe hätten eine Einsparung von 12,7 Millionen Tonnen CO2 bewirkt, bilanzieren die beiden Ministerien unter den präsentierten "Daten und Fakten".automobilreport.com.PS/Wolfram Riedel
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