Autodiebe: Der Katalysator-Klau nimmt zu
18 März, 2021
Ein neuer Trend bei den Autodieben kristallisiert sich seit einiger Zeit heraus, der Katalysator-Klau. Im Auge haben die Langfinger besonders folgende Modelle:
Bislang galten vor allem Radios und Navigationsgeräte in Fahrzeugen als bevorzugte Objekte der Begierde von Autodieben. Doch seit einiger Zeit kristallisiert sich ein neuer Trend bei den illegalen Beschaffern heraus, der Katalysator-Klau. Polizei, Versicherer und Automobilclubs registrieren eine steigende Zahl entsprechender Diebstähle, berichtet das Goslar Institut für verbrauchergerechtes Versichern. Experten sehen diese Entwicklung insbesondere dem in den Abgasreinigern befindlichen Edelmetall geschuldet. Damit stellt sich für immer mehr Autobesitzer im Fall des Falles die Frage:
Wer zahlt für meinen abhandengekommenen Katalysator?
Nach Angaben der ADAC-Straßenwacht wurden allein in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres rund 240 Katalysatoren ausgebaut und entwendet. Damit sei die Zahl der Diebstähle in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, stellt der Automobilclub fest: Zählte der Verein 2017 noch 38 Fälle, waren es 2019 bereits 169. Tendenz weiter steigend. Zudem gehen Experten davon aus, dass die Dunkelziffer der tatsächlich gestohlenen Katalysatoren deutlich höher liegen dürfte.
Im Auge haben die Langfinger nach den Erhebungen der Statistiker besonders ältere Opel Astra und VW Polo. Diese Modelle führen bei den entwendeten Kats die Diebstahl-Rangliste des Autoblubs ADAC an. Aber auch andere Fahrzeuge früherer Baujahre locken die Langfinger an – ebenso wie Neuwagen.
Es verwundert ein wenig, dass ein Bauteil wie der Katalysator, der unter dem Wagenboden angebracht ist, so leichte Beute zu sein scheint. Doch geübte Katalysatordiebe benötigen scheinbar oft nicht einmal eine Minute, um den Abgasreiniger abzumontieren.
Das sollen Überwachungsvideos belegen, auf die sich Medienberichte berufen. Danach lässt sich ein Kat mit dem richtigen Werkzeug problemlos und so schnell entfernen, dass offenbar wenig Gefahr besteht, dabei erwischt zu werden.
Den Diebstahl bemerken betroffene Fahrzeugbesitzer meist erst dann, wenn ihr Auto plötzlich anders und lauter klingt. Wer kommt dann für den Schaden auf?
Inklusive Montage kommen für einen Ersatz-Kat Kosten von mindestens 500 bis zu über 2000 Euro auf den Fahrzeughalter zu. Kaskoversicherte, so das von der Versicherungsgruppe HUK-Coburg getragene Goslar Institut, können die Kosten, die ihnen durch Katalysatordiebe entstehen, bei ihrer Versicherung geltend machen. Es bleibt als Eigenbelastung gegebenenfalls nur die Selbstbeteiligung. Allerdings besteht bei älteren Fahrzeugen das Risiko, dass der Aufwand für den Ersatz des Kats den Wert des betroffenen Autos übersteigt. Dann kann sich der Besitzer mit einem Totalschaden konfrontiert sehen.
Die Diebe sind vor allem hinter Platin her. Das teure Edelmetall wird in den Abgasreinigungseinrichtungen, die seit Anfang der 1990er Jahre vorgeschrieben sind, mit verwendet.
Je strenger die Abgasvorschriften, desto mehr Platin enthalten die Kats, könnte man sagen. Und desto attraktiver werden diese Bauteile für Diebe. Sie können für einen Katalysator bei Altmetallhändlern leicht einen kleinen bis zu einem höheren dreistelligen Betrag erlösen. Und die in einem Kat enthaltenen Rohstoffe – neben Platin sind dies noch die Edelmetalle Palladium und Rhodium – lassen sich in der Regel auch nach 20 Jahren wiederverwenden. ampnet/jri
Wer zahlt für meinen abhandengekommenen Katalysator?
Nach Angaben der ADAC-Straßenwacht wurden allein in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres rund 240 Katalysatoren ausgebaut und entwendet. Damit sei die Zahl der Diebstähle in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, stellt der Automobilclub fest: Zählte der Verein 2017 noch 38 Fälle, waren es 2019 bereits 169. Tendenz weiter steigend. Zudem gehen Experten davon aus, dass die Dunkelziffer der tatsächlich gestohlenen Katalysatoren deutlich höher liegen dürfte.
Im Auge haben die Langfinger nach den Erhebungen der Statistiker besonders ältere Opel Astra und VW Polo. Diese Modelle führen bei den entwendeten Kats die Diebstahl-Rangliste des Autoblubs ADAC an. Aber auch andere Fahrzeuge früherer Baujahre locken die Langfinger an – ebenso wie Neuwagen.
Es verwundert ein wenig, dass ein Bauteil wie der Katalysator, der unter dem Wagenboden angebracht ist, so leichte Beute zu sein scheint. Doch geübte Katalysatordiebe benötigen scheinbar oft nicht einmal eine Minute, um den Abgasreiniger abzumontieren.
Das sollen Überwachungsvideos belegen, auf die sich Medienberichte berufen. Danach lässt sich ein Kat mit dem richtigen Werkzeug problemlos und so schnell entfernen, dass offenbar wenig Gefahr besteht, dabei erwischt zu werden.
Den Diebstahl bemerken betroffene Fahrzeugbesitzer meist erst dann, wenn ihr Auto plötzlich anders und lauter klingt. Wer kommt dann für den Schaden auf?
Inklusive Montage kommen für einen Ersatz-Kat Kosten von mindestens 500 bis zu über 2000 Euro auf den Fahrzeughalter zu. Kaskoversicherte, so das von der Versicherungsgruppe HUK-Coburg getragene Goslar Institut, können die Kosten, die ihnen durch Katalysatordiebe entstehen, bei ihrer Versicherung geltend machen. Es bleibt als Eigenbelastung gegebenenfalls nur die Selbstbeteiligung. Allerdings besteht bei älteren Fahrzeugen das Risiko, dass der Aufwand für den Ersatz des Kats den Wert des betroffenen Autos übersteigt. Dann kann sich der Besitzer mit einem Totalschaden konfrontiert sehen.
Die Diebe sind vor allem hinter Platin her. Das teure Edelmetall wird in den Abgasreinigungseinrichtungen, die seit Anfang der 1990er Jahre vorgeschrieben sind, mit verwendet.
Je strenger die Abgasvorschriften, desto mehr Platin enthalten die Kats, könnte man sagen. Und desto attraktiver werden diese Bauteile für Diebe. Sie können für einen Katalysator bei Altmetallhändlern leicht einen kleinen bis zu einem höheren dreistelligen Betrag erlösen. Und die in einem Kat enthaltenen Rohstoffe – neben Platin sind dies noch die Edelmetalle Palladium und Rhodium – lassen sich in der Regel auch nach 20 Jahren wiederverwenden. ampnet/jri
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