Audi A6 im Autotest - Design, Technik, digitale Technologien
19 Mai, 2018
Business-Limousine Audi A6 im Autotest mit den technischen Daten: Vorsprung durch Technik – Wie oft wohl
werden die Ingolstädter diesen Slogan wohl schon verflucht haben? Er hat sie seit 1971 immer wieder eingeholt, wenn sie einmal keinen Vorsprung hatten, weil andere technisch fortschrittlicher oder im Markt erfolgreicher waren. Jetzt – angesichts sinkender Zulassungszahlen beim Vorgänger in den vergangenen Monaten – setzen die Ingolstädter mit dem neuen Audi A6 zu einem Dreisprung an: Design, Technik und die digitalen Technologien sollen einen Abstand zum Wettbewerb aus München und Stuttgart herstellen.
Die schiere Größe ist in der gehobenen Mittelklasse quasi Pflicht. Der Audi A6 blieb – wie bisher – bei der Länge von knapp fünf Metern. Aber bei den Innenmaßen legte die Business-Limousine kaum mess- aber spürbar zu. Der Innenraum wuchs um 21 mm in der Länge, bei der Kopffreiheit vorn um 8 mm und hinten um 12 mm. Der Kofferraum liegt bei 530 Litern, obwohl hinten noch Platz für eine zusätzliche Batterie geschaffen werden musste.
Damit sind wir gleich bei einer Besonderheit des A6, bei seinem Antrieb. Die Lithiumionen-Batterie im Heck gehört zum Mild-Hybrid-System, das zu allen Sechs-Zylinder-Motorisierungen gehört. Die Batterie ist Teil einer 48-Volt-Insel an Bord, in der der Startergenerator arbeitet. Der lädt die Batterie beim Verzögern, leistet rund 16 PS und ermöglicht das "Segeln" des A6 mit abgekoppeltem Motor über maximal 40 Sekunden. Bis zu 0,7 Liter auf 100 km soll das System sparen.
Doch das normale Bordnetz bleibt bei 12 Volt, auch wenn es eine lange Liste von Hightech-Sensoren und -Aktuatoren zu versorgen hat. Allein 39 Fahrer-Assistenzsysteme listet Audi auf. Natürlich achtet der A6 auf Abstand, hält die Fahrbahn ein, bremst automatisch, hat das komplette Umfeld im Blick und achtet – wenn man will – nicht nur auf die eigene Sicherheit, sondern auch auf angepasste Fahrweise in unbekanntem Terrain. Der Käufer hat die Wahl zwischen drei Paketen "Parken", "Stadt" und "Tour".
Doch Mild-Hybrid und 39 Helferlein sind erst der Anfang einer langen Liste von Möglichkeiten. Der A6 zeigt sich vielseitig wie nie zuvor, mit so konsequenter Digitalisierung, dass die komplette Aufzählung schon den Rahmen sprengen würde, den ein Bericht über ein neues Auto nun einmal hat. Was hier an Bord des A6 abgeht, lässt sich sofort nach dem Drücken des Startknopfes ahnen. Das "MMI touch response-Bediensystem" zeigt mit zwei großen Displays, dass die Digitalisierung ständiger Begleiter wird.
Hinter den umfangreichen Assistenzsystemen steht ein Hightech-Baustein von Audi: das zentrale Fahrerassistenzsteuergerät (zFAS). Es errechnet aus der Fusion der Sensordaten permanent ein detailliertes Abbild der Umgebung. In der höchsten Ausbaustufe umfasst das Sensor-Set des A6 bis zu fünf Radarsensoren, fünf Kameras für sichtbares Licht und eine Infrarotkamera für den Nachtsichtassistenten, zwölf Ultraschallsensoren sowie einen Laserscanner.
Mit jedem Blick auf die dem Fahrer leicht zugeneigte Armaturentafel glaubt man die Aussage von Audi, dies sei das modernste Bedienkonzept seiner Klasse. Die meisten Tasten, Regler und Steller des Vorgängermodells sind verschwunden. Im oberen Display lassen sich die Schaltflächen für alle Funktionen ähnlich wie Smartphone-Apps frei platzieren. Im unteren Display kann der Benutzer bis zu 27 individuelle Shortcuts für die wichtigsten Fahrzeug-Funktionen und oft benötigte Favoriten wie Telefonnummern, Radiosender oder Navigationsziele anlegen. Zusammen mit der "MMI Navigation plus" kommt das "Audi virtual cockpit" an Bord, dessen hochauflösendes Display 12,3 Zoll misst. Die Bedienung läuft über die Multifunktionstasten am Lenkrad. Ergänzend gibt es ein Head-up-Display.
Es wird den Benutzer viel Zeit kosten, sich das alles zu erarbeiten. Bei unserer kurzen Bekanntschaft mit dem Neuen schenken wir den Aussagen erst einmal Glauben und warten auf die Chance, uns länger mit dem A6 befassen zu können. Dann werden wir uns auch ausführlicher mit dem Online-Sprachdialogsystem und den Online-Services von "Audi connect" befassen. Als ersten Eindruck nehmen wir die Bestätigung mit, dass Audi in Sachen Digitalisierung, Bedienung und Konnektivität ganz vorn bei der Musik spielt.
Bleiben wir erst einmal bei der Mechanik, wohl wissend, dass auch die heute nicht ohne Digitalisierung denkbar wäre. Der AS6 startet mit drei Motoren, alles Sechszylinder mit Euro 6d, alle mit dem Allradantrieb "Quattro" und mit einer Sieben-Gang-Automatik S-Tronic gekoppelt. Der Benziner 55 TFSI leistet 340 PS (250 kW) und bietet ein maximales Drehmoment von 500 Newtonmetern (Nm), der Diesel A6 50 TDI leistet 210 kW (286 PS) und bringt es auf 620 Nm, der 45 TDI bietet bei gleichem Hubraum von drei Litern 231 PS (170 kW) und der später dazukommende Zwei-Liter-TDI A6 40 TDI 204 PS (150 kW).
Und auch beim A6 überzeugen die Dieselmotoren nicht nur, weil sie kein Fahrverbot zu fürchten haben. In der Verbindung mit dem hohen Drehmoment und der Automatik sind die beiden Sechszylinder überzeugend souverän. Der einzige Vorteil, den der TFSI gegenüber dem Diesel anführen kann, ist das niedrigere Geräuschniveau. Doch der Unterschied ist dank guter Aerodynamik und hoher Karosseriesteifigkeit nur noch bei hoher Leistung wahrnehmbar.
Der Audi A6 fährt sich dynamischer als sein Vorgänger. Grund dafür sind Komponenten von der zentralen Steuerung aller Systeme, neu entwickelte Achsen bis hin zur Dynamik-Allradlenkung. Die serienmäßige Progressivlenkung ist generell direkt übersetzt, mit zunehmendem Lenkeinschlag arbeitet sie noch sportlicher. Mit der optionalen Dynamik-Allradlenkung fährt sich der A6 bei einem Wendekreis von 11,1 Metern fast wie ein A4. Die Kombination einer Überlagerungslenkung und einer Hinterachslenkung bringt direkte Lenkansprache und hohe Fahrstabilität. Je nach Geschwindigkeit variiert die Gesamtübersetzung zwischen 9,5:1 und 16,5:1.
Die Elektronische Fahrwerkplattform (EFP) regelt neben den Dämpfern und der Luftfeder auch die Dynamik-Allradlenkung und das weiterentwickelte Sportdifferenzial, das die Antriebsmomente beispielsweise bei schneller Kurvenfahrt je nach Bedarf aktiv zwischen den Hinterrädern verteilt. Bei allen geregelten Fahrwerken kann der Fahrer das Setting im Fahrdynamiksystem "Audi drive select" in drei Modi selbst einstellen: "comfort", "auto" und "dynamic"
"Dynamic" eignet sich auch als Stichwort bei der Beschreibung des Außendesigns. Erhalten blieb auch dieses Mal die elegante gestreckte Silhouette des A6. Aber mit dem Hüftschwung und der Andeutung einer Wespentaille wie beim A5 zeigt der A6, dass er mehr sein will als nur elegant. Zahlreiche Widerhaken, Ecken und Kanten, aber auch der Spaceframe, der schon wieder größer geworden zu sein scheint, sprechen von dem starken Kern unter der schönen Oberfläche.
Innen zeigt sich ein ähnliches Bild. Früher galt hier vornehme Zurückhaltung, heute zeigt man, was man hat. Die elegant-moderne Armaturentafel weicht nun einer gegliederten Landschaft, die von Bildschirmen, Glanz und Chrom dominiert wird. Weiterhin bestimmen edle Materialien und eine beeindruckend gute Verarbeitung das Bild: Der Käufer sieht hier, was er bezahlt hat, übrigens auch nachts, weil er die Möglichkeit hat, die Beleuchtung des Innenraums nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Womit wir beim Licht wären, einem in diesem Fall sehr angenehmen Kapitel, weil es wieder neue Technik, alte Techniken und die Digitalisierung perfekt zusammenbringt. Audi bietet die Scheinwerfer in drei Ausführungen bis zur HD Matrix LED-Technologie mit hochauflösendem, dynamisch ausleuchtendem Fernlicht. Fünf horizontale Linien bilden das Tagfahrlicht. Über ihnen liegen die Abblendlicht-Module, die wie Pupillen wirken. Die Ausstattung mit den Top-Scheinwerfern und -Heckleuchten enthält auch das dynamische Blinklicht, beim Entriegeln und Schließen der Türen inszenieren die Leuchten pulsierende Coming- und Leaving-Home-Funktionen.
Bleibt die Frage zu beantworten: Ist der Vorsprung wieder da? Der Audi-Fan wird zufrieden sein. Er hat keine Probleme mehr, seinen A6 als eine der besten Limousine der Welt in der gehobenen Mittelklasse zu betrachten. Aber andere Mütter haben auch schöne Töchter. Über deren Vor- und Nachteile kann sich jeder Autofahrer-Stammtisch lange ereifern. Zeigen wir uns doch lieber zufrieden damit, dass Deutschland drei Marken aufbieten kann, die in der Welt Ihresgleichen suchen. Oder: Beim Wettkampf um die Trophäe des Besten haben wir einen neuen Zwischenstand. ampnet/Sm
Technische Daten: Audi A6 Limousine 50 TDI Quattro Tiptronic
Länge x Breite x Höhe (m): 4,94 x 1,87 (mit Spiegeln 2,11) x1,46
Radstand (mm): 2,92
Motor: V6-Diesel, 2967 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 210 kW / 286 PS bei 3500 - 4000 U/min
Max. Drehmoment: 620 Nm bei 2250 - 3000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 5,5 Sek.
Verbrauch (nach EU-Norm): 5,5 Liter
CO2-Emissionen: 142 g/km / EU 6
Effizienzklasse: G (Euro 6)
Leergewicht / Zuladung: min. 1825 kg / max. 600 kg
Anhängelast (max., 12 %): 2000 kg
Wendekreis (m): 11,1 m (mit Allradlenkung)
Luftwiderstandsbeiwert: 0,25
Kofferraumvolumen: 530 Liter
Räder- / Reifengröße: 8,0 J x 18 / 225/55 R 18
Die schiere Größe ist in der gehobenen Mittelklasse quasi Pflicht. Der Audi A6 blieb – wie bisher – bei der Länge von knapp fünf Metern. Aber bei den Innenmaßen legte die Business-Limousine kaum mess- aber spürbar zu. Der Innenraum wuchs um 21 mm in der Länge, bei der Kopffreiheit vorn um 8 mm und hinten um 12 mm. Der Kofferraum liegt bei 530 Litern, obwohl hinten noch Platz für eine zusätzliche Batterie geschaffen werden musste.
Damit sind wir gleich bei einer Besonderheit des A6, bei seinem Antrieb. Die Lithiumionen-Batterie im Heck gehört zum Mild-Hybrid-System, das zu allen Sechs-Zylinder-Motorisierungen gehört. Die Batterie ist Teil einer 48-Volt-Insel an Bord, in der der Startergenerator arbeitet. Der lädt die Batterie beim Verzögern, leistet rund 16 PS und ermöglicht das "Segeln" des A6 mit abgekoppeltem Motor über maximal 40 Sekunden. Bis zu 0,7 Liter auf 100 km soll das System sparen.
Doch das normale Bordnetz bleibt bei 12 Volt, auch wenn es eine lange Liste von Hightech-Sensoren und -Aktuatoren zu versorgen hat. Allein 39 Fahrer-Assistenzsysteme listet Audi auf. Natürlich achtet der A6 auf Abstand, hält die Fahrbahn ein, bremst automatisch, hat das komplette Umfeld im Blick und achtet – wenn man will – nicht nur auf die eigene Sicherheit, sondern auch auf angepasste Fahrweise in unbekanntem Terrain. Der Käufer hat die Wahl zwischen drei Paketen "Parken", "Stadt" und "Tour".
Doch Mild-Hybrid und 39 Helferlein sind erst der Anfang einer langen Liste von Möglichkeiten. Der A6 zeigt sich vielseitig wie nie zuvor, mit so konsequenter Digitalisierung, dass die komplette Aufzählung schon den Rahmen sprengen würde, den ein Bericht über ein neues Auto nun einmal hat. Was hier an Bord des A6 abgeht, lässt sich sofort nach dem Drücken des Startknopfes ahnen. Das "MMI touch response-Bediensystem" zeigt mit zwei großen Displays, dass die Digitalisierung ständiger Begleiter wird.
Hinter den umfangreichen Assistenzsystemen steht ein Hightech-Baustein von Audi: das zentrale Fahrerassistenzsteuergerät (zFAS). Es errechnet aus der Fusion der Sensordaten permanent ein detailliertes Abbild der Umgebung. In der höchsten Ausbaustufe umfasst das Sensor-Set des A6 bis zu fünf Radarsensoren, fünf Kameras für sichtbares Licht und eine Infrarotkamera für den Nachtsichtassistenten, zwölf Ultraschallsensoren sowie einen Laserscanner.
Mit jedem Blick auf die dem Fahrer leicht zugeneigte Armaturentafel glaubt man die Aussage von Audi, dies sei das modernste Bedienkonzept seiner Klasse. Die meisten Tasten, Regler und Steller des Vorgängermodells sind verschwunden. Im oberen Display lassen sich die Schaltflächen für alle Funktionen ähnlich wie Smartphone-Apps frei platzieren. Im unteren Display kann der Benutzer bis zu 27 individuelle Shortcuts für die wichtigsten Fahrzeug-Funktionen und oft benötigte Favoriten wie Telefonnummern, Radiosender oder Navigationsziele anlegen. Zusammen mit der "MMI Navigation plus" kommt das "Audi virtual cockpit" an Bord, dessen hochauflösendes Display 12,3 Zoll misst. Die Bedienung läuft über die Multifunktionstasten am Lenkrad. Ergänzend gibt es ein Head-up-Display.
Es wird den Benutzer viel Zeit kosten, sich das alles zu erarbeiten. Bei unserer kurzen Bekanntschaft mit dem Neuen schenken wir den Aussagen erst einmal Glauben und warten auf die Chance, uns länger mit dem A6 befassen zu können. Dann werden wir uns auch ausführlicher mit dem Online-Sprachdialogsystem und den Online-Services von "Audi connect" befassen. Als ersten Eindruck nehmen wir die Bestätigung mit, dass Audi in Sachen Digitalisierung, Bedienung und Konnektivität ganz vorn bei der Musik spielt.
Bleiben wir erst einmal bei der Mechanik, wohl wissend, dass auch die heute nicht ohne Digitalisierung denkbar wäre. Der AS6 startet mit drei Motoren, alles Sechszylinder mit Euro 6d, alle mit dem Allradantrieb "Quattro" und mit einer Sieben-Gang-Automatik S-Tronic gekoppelt. Der Benziner 55 TFSI leistet 340 PS (250 kW) und bietet ein maximales Drehmoment von 500 Newtonmetern (Nm), der Diesel A6 50 TDI leistet 210 kW (286 PS) und bringt es auf 620 Nm, der 45 TDI bietet bei gleichem Hubraum von drei Litern 231 PS (170 kW) und der später dazukommende Zwei-Liter-TDI A6 40 TDI 204 PS (150 kW).
Und auch beim A6 überzeugen die Dieselmotoren nicht nur, weil sie kein Fahrverbot zu fürchten haben. In der Verbindung mit dem hohen Drehmoment und der Automatik sind die beiden Sechszylinder überzeugend souverän. Der einzige Vorteil, den der TFSI gegenüber dem Diesel anführen kann, ist das niedrigere Geräuschniveau. Doch der Unterschied ist dank guter Aerodynamik und hoher Karosseriesteifigkeit nur noch bei hoher Leistung wahrnehmbar.
Der Audi A6 fährt sich dynamischer als sein Vorgänger. Grund dafür sind Komponenten von der zentralen Steuerung aller Systeme, neu entwickelte Achsen bis hin zur Dynamik-Allradlenkung. Die serienmäßige Progressivlenkung ist generell direkt übersetzt, mit zunehmendem Lenkeinschlag arbeitet sie noch sportlicher. Mit der optionalen Dynamik-Allradlenkung fährt sich der A6 bei einem Wendekreis von 11,1 Metern fast wie ein A4. Die Kombination einer Überlagerungslenkung und einer Hinterachslenkung bringt direkte Lenkansprache und hohe Fahrstabilität. Je nach Geschwindigkeit variiert die Gesamtübersetzung zwischen 9,5:1 und 16,5:1.
Die Elektronische Fahrwerkplattform (EFP) regelt neben den Dämpfern und der Luftfeder auch die Dynamik-Allradlenkung und das weiterentwickelte Sportdifferenzial, das die Antriebsmomente beispielsweise bei schneller Kurvenfahrt je nach Bedarf aktiv zwischen den Hinterrädern verteilt. Bei allen geregelten Fahrwerken kann der Fahrer das Setting im Fahrdynamiksystem "Audi drive select" in drei Modi selbst einstellen: "comfort", "auto" und "dynamic"
"Dynamic" eignet sich auch als Stichwort bei der Beschreibung des Außendesigns. Erhalten blieb auch dieses Mal die elegante gestreckte Silhouette des A6. Aber mit dem Hüftschwung und der Andeutung einer Wespentaille wie beim A5 zeigt der A6, dass er mehr sein will als nur elegant. Zahlreiche Widerhaken, Ecken und Kanten, aber auch der Spaceframe, der schon wieder größer geworden zu sein scheint, sprechen von dem starken Kern unter der schönen Oberfläche.
Innen zeigt sich ein ähnliches Bild. Früher galt hier vornehme Zurückhaltung, heute zeigt man, was man hat. Die elegant-moderne Armaturentafel weicht nun einer gegliederten Landschaft, die von Bildschirmen, Glanz und Chrom dominiert wird. Weiterhin bestimmen edle Materialien und eine beeindruckend gute Verarbeitung das Bild: Der Käufer sieht hier, was er bezahlt hat, übrigens auch nachts, weil er die Möglichkeit hat, die Beleuchtung des Innenraums nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Womit wir beim Licht wären, einem in diesem Fall sehr angenehmen Kapitel, weil es wieder neue Technik, alte Techniken und die Digitalisierung perfekt zusammenbringt. Audi bietet die Scheinwerfer in drei Ausführungen bis zur HD Matrix LED-Technologie mit hochauflösendem, dynamisch ausleuchtendem Fernlicht. Fünf horizontale Linien bilden das Tagfahrlicht. Über ihnen liegen die Abblendlicht-Module, die wie Pupillen wirken. Die Ausstattung mit den Top-Scheinwerfern und -Heckleuchten enthält auch das dynamische Blinklicht, beim Entriegeln und Schließen der Türen inszenieren die Leuchten pulsierende Coming- und Leaving-Home-Funktionen.
Bleibt die Frage zu beantworten: Ist der Vorsprung wieder da? Der Audi-Fan wird zufrieden sein. Er hat keine Probleme mehr, seinen A6 als eine der besten Limousine der Welt in der gehobenen Mittelklasse zu betrachten. Aber andere Mütter haben auch schöne Töchter. Über deren Vor- und Nachteile kann sich jeder Autofahrer-Stammtisch lange ereifern. Zeigen wir uns doch lieber zufrieden damit, dass Deutschland drei Marken aufbieten kann, die in der Welt Ihresgleichen suchen. Oder: Beim Wettkampf um die Trophäe des Besten haben wir einen neuen Zwischenstand. ampnet/Sm
Technische Daten: Audi A6 Limousine 50 TDI Quattro Tiptronic
Länge x Breite x Höhe (m): 4,94 x 1,87 (mit Spiegeln 2,11) x1,46
Radstand (mm): 2,92
Motor: V6-Diesel, 2967 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 210 kW / 286 PS bei 3500 - 4000 U/min
Max. Drehmoment: 620 Nm bei 2250 - 3000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 5,5 Sek.
Verbrauch (nach EU-Norm): 5,5 Liter
CO2-Emissionen: 142 g/km / EU 6
Effizienzklasse: G (Euro 6)
Leergewicht / Zuladung: min. 1825 kg / max. 600 kg
Anhängelast (max., 12 %): 2000 kg
Wendekreis (m): 11,1 m (mit Allradlenkung)
Luftwiderstandsbeiwert: 0,25
Kofferraumvolumen: 530 Liter
Räder- / Reifengröße: 8,0 J x 18 / 225/55 R 18
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