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CO2: Wie sieht das Auto der Zukunft aus?

25 April, 2007

Dr. Ulrich Hackenberg trafen sich anl?sslich der Vorstellung des Passat Bluemotion zu einer Podiumsdiskussion vor Journalisten, ausgerechnet im Automobil-Forum in Berlin - also in der H?hle des L?wen. Doch wer auf ein Aufeinanderprallen unvereinbarer Positionen gesetzt hatte, sah sich get?uscht. Das Gespr?ch verlief harmonisch, ohne in unverbindlichen Freundlichkeiten zu versanden.


Harmonie in der H?hle des L?wen. Polemik und Provokation bestimmen immer noch die Diskussion um den Kohlendioxidaussto? unserer Autos. Umso mehr darf man zwei bewundern, die sich in dieser emotional aufgeladenen Lage zu einer Diskussion ?ber das Treibhausgas und das Auto bereitfinden. Renate K?nast, Vorsitzende der Bundestagsfraktion von B?ndnis 90/Die Gr?nen, und der Volkswagen-Entwicklungsvorstand Renate K?nast lie? keinen Zweifel daran, wie sie den Weg zum Auto der Zukunft sieht. Sie forderte klare Regeln und Grenzwerte sowie ein einfaches System der Kennzeichnung, damit der K?ufer in den einzelnen Fahrzeugkategorien die besten seiner Klasse finden kann. Au?erdem m?sse die Kraftfahrzeugsteuern ?kologisiert werden. Ein Modell f?r eine CO2-Steuer nannte K?nast nicht, verlangte aber, man m?sse "gnadenlos" bei allen Autos Verbrauch und Abgas reduzieren. Ab 200 Gramm CO2 pro Kilometer sollten die Fahrer von Neuwagen "ordentlich Steuer bezahlen". F?r 2012 werden die Gr?nen einen CO2-Grenzwert von 120 g/km und f?r 2020 auf 80 g/km fordern. "Dann haben die Techniker klare Ziele". Wessen Auto unter diesen Grenzen bleibe, der solle weniger Steuern bezahlen. "Es soll sich richtig lohnen", beim Auto eine ?kologische Wahl zu treffen, forderte K?nast.

Die Kommunikation der Automobilindustrie in der CO2-Diskussion nahm K?nast aufs Korn. Sie nannte das Verhalten der Lobbyisten bei der Diskussion um die vereinbarten Werte f?r den Zeitraum bis 2008 negativ. "Wir befinden uns doch bereits in einem ganz anderen Stadium der Diskussion", meinte sie mit Hinweis darauf, dass Deutschland in allen Aspekten des Autobaus eine Spitzenrolle ?bernehmen m?sse. Und: "Tue Gutes und rede dar?ber."

Nicht nur in der Bewertung der Kommunikation der Industrie in der Vergangenheit deckten sich die Ansichten der Gr?nen offenbar mit denen des VW-Vorstands Hackenberg. Der verwies dann gleich zu Beginn gen?sslich darauf, dass der Polo Bluemotion inzwischen ausverkauft sei. Rund acht Prozent aller Polo-K?ufer entscheiden sich zur Zeit f?r dieses verbrauchsoptimierte Modell.

Einig waren sich die beiden auch, dass es keinen K?nigsweg zum umweltvertr?glichen Antrieb geben wird. Hackenberg erwartet regional unterschiedliche Entwicklungen, je nachdem, welcher Rohstoff-Mix in der jeweiligen Region zur Verf?gung steht. Zum Beispiel China habe kein Erd?l, aber Kohle. Deswegen vermutet der VW-Vorstand dort langfristig einen R?ckgriff auf die Kohleverfl?ssigung, w?hrend er in Agarl?ndern mehr die Hinwendung zu Sunfuel oder Synfuel erwartet, die aus Pflanzen und Pflanzenbestandteilen oder Erdgas hergestellt werden.

Von sich selbst berichtet Hackenberg, er habe das Kraftstoff sparende Fahren zu seinem pers?nlichen Hobby gemacht: "Tanken ist immer ein emotionales Erlebnis". Seine Ehefrau brauche immer ein bis zwei Liter mehr auf 100 Kilometer. Deswegen sei die Idee entstanden, eine Anzeige zu entwickeln, die den Zeitpunkt zum Hochschalten zeige.

K?nast forderte, die Senkung des Kraftstoffverbrauchs durch Leichtbau d?rfe in keinem Fall zu einer Absenkung des Sicherheitsniveaus deutscher Fahrzeuge f?hren. Hier seien die deutschen Hersteller f?hrend und sollten es bleiben. Auch darin waren sich beide Diskutaten einig.

Quelle: Autoreporter.net
von Peter Schwerdtmann

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