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Abgasemissionen, Verbrauchsdaten, Kfz Steuer Berechnung

17 November, 2015

Die Abgasemissionen von Pkw werden derzeit heiß diskutiert. Wird der Verbrauch gesenkt, sinken auch die CO2-Emissionen und mit ihr die Kfz-Steuer. Und genau an dieser Stelle wird es nun spannend.


Technik Abgase - was sind Stickoxide und CO2?
Die Diskussionen rund um gefälschte Abgas- und Emissionswerte reißen nicht ab. Jeder redet mit, jeder beschuldigt jeden. Doch worum geht es überhaupt?
Die Automobilindustrie steht aktuell weltweit in einem äußerst schlechten Licht. Nach Software-Manipulationen bei Dieselmotoren folgt nun die CO2-Krise. Doch mal Hand aufs Herz. Wer blickt denn da überhaupt noch durch? NOx, CO2 und Co. sind aktuell in aller Munde - doch nur wenige wissen Genaues damit anzufangen. Hier nun der Blick über die Stammtisch-Kante.
Die motorische Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Diesel oder Benzin hat Folgen. Es entstehen neben den Verbrennungsprodukten Wasserdampf und Kohlendioxid, sprich CO2, zwangsläufig unerwünschte Nebenprodukte. Dazu zählen Kohlenmonoxid, unverbrannte Kohlenwasserstoffe, Partikel und Stickstoffoxide, aktuell besser bekannt unter der chemischen Bezeichnung NOx. Während letzteres unter anderem für den sauren Regen mitverantwortlich ist, wirkt sich CO2 auf den Treibhauseffekt aus und wird gern unter dem Begriff "Klimakiller" geführt.
Stickstoffoxide können heutzutage mit Hilfe von Abgas-Nachbehandlung wie einem Katalysator oder Harnstoff-Einspritzungen weitestgehend eliminiert werden. Die CO2-Emissionen stehen jedoch in einem direkten Zusammenhang mit dem Treibstoffverbrauch. Einfach ausgedrückt bedeutet dies: Wird der Verbrauch gesenkt, sinken auch die CO2-Emissionen - und mit ihr die Kfz-Steuer. Und genau an dieser Stelle wird es nun spannend.
Spielen die Stickstoffoxide im Leben eines normalen Automobilbesitzers eigentlich keine Rolle, wird beim Autokauf seit einigen Jahren vermehrt auf den CO2-Ausstoß Wert gelegt. Wer einmal genau hingeschaut hat, wird festgestellt haben, dass ein Dieselmotor bei der gleichen Menge Treibstoff mehr CO2 emittiert, als ein Benziner. Der Grund liegt im Kohlenstoffanteil des Kraftstoffs. Aufgeschlüsselt heißt das: Bei der Verbrennung von einem Liter Benzin werden 2.370 Gramm CO2 freigesetzt. Bei der Verbrennung der gleichen Menge Diesel 2.650 Gramm CO2.
So entsprechen 132,2 Gramm je Kilometer einem Verbrauch von 5,6 Litern Benzin beziehungsweise 5,0 Litern Diesel auf 100 Kilometern. Auf Basis der jeweils vom Hersteller bei internen Tests festgelegten Verbrauchsdaten findet heute die Berechnung der Kfz-Steuer statt. Dass nahezu jedes Auto vom ersten Tag des Kaufs an mehr verbraucht, als in seinem Werbeprospekt versprochen wird, ist für seinen Besitzer auf der einen Seite schlecht. Er muss ja mehr an der Tankstelle bezahlen als geplant. Auf der anderen Seite wird dank des Herstellers die eigentlich korrekte und höhere Kfz-Steuer gespart.
Die große Frage, die sich jetzt natürlich jeder stellt, ist, ob das Finanzamt noch heute an der Tür klingelt und eine satte Nachzahlung einfordert.
Verkehrsminister Alexander Dobrindt machte erste Andeutungen: "Wenn diese Fahrzeuge jetzt mehr CO2 ausstoßen, erfordert das eine Neuberechnung", sagte er mit Blick auf die Kfz-Steuer. Was genau jetzt auf die betroffenen Fahrzeugbesitzer zukommt, wird sich erst noch zeigen.
Sollte der eigene Neuwagen allerdings nachvollziehbar zehn Prozent mehr verbrauchen, besteht sogar die Chance, vom Kaufvertrag zurückzutreten. So entschied zumindest das Oberlandesgericht Hamm am 07. Februar 2013. Ein Autokäufer hatte damals nach 15.000 gefahrenen Kilometern geklagt. Nach Feststellung eines Sachverständigen lag der Mehrverbrauch bei 10,39 Prozent, was laut OLG Hamm ein Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag begründet. Nach Abzug des linearen Wertschwunds in Höhe von 3.059 Euro wurde dem Beklagten der Restwert inklusive Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basis-Zinssatz zugesprochen. Marcel Sommer/mid
Bildunterschrift: mid Düsseldorf - Die Abgas-Emissionen von Pkw werden derzeit heiß diskutiert.

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