Klima-Pass: Luxus-Gel?ndewagen besser als Kleinwagen?
11 April, 2007
Klimapolitik absurd: Tiefensee plant Pr?dikat "klimaschonend" f?r schwere Gel?ndewagen. Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert Klima-Pass-Konzept des Bundesverkehrsministers als Verh?hnung jeglicher ernst gemeinter Klimapolitik - Luxus-Gel?ndewagen wie der Landrover Freelander, Porsche Cayenne und BMW X5 schneiden im Bewertungsschema von Minister Tiefensee besser ab als Kleinwagen wie der Ford Ka oder Smart - DUH fordert ehrliche Effizienz-Kennzeichnung nach Fahrzeuggr??e und CO2-Aussto?.
10. April 2007: Das am Osterwochenende von Verkehrsminister
Wolfgang Tiefensee (SPD) lancierte Konzept eines an der Nutzlast
orientierten Klima-Passes f?r Pkw f?hrt zu dem Ergebnis, dass k?nftig
ausgerechnet die umstrittenen schweren Gel?ndewagen (Sport Utility
Vehicles, SUV) als besonders umweltvertr?glich bewertet werden
m?ssten. Auf diese absurde Konsequenz des Tiefensee-Vorsto?es, der
jenseits aller in Fachkreisen diskutierten Effizienzkriterien f?r Pkw
liegt, hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) hingewiesen.
"Mit Tiefensees scheinheiligem Vorschlag erreicht die
Ank?ndigungspolitik der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz einen
neuen Tiefststand", sagte DUH-Bundesgesch?ftsf?hrer J?rgen Resch. Die
Ank?ndigung eines nutzlast-orientierten Energie-Passes zur angeblich
"besseren Kennzeichnung der Umweltvertr?glichkeit von Pkw" beweise,
dass "das Verkehrsministerium Pkw mit Extremverbr?uchen trotz der
alarmierenden Berichte des Weltklimarats ?ber die Folgen des
Klimawandels weiterhin unter seinen besonderen Schutz stellen will."
Entgegen allen bisher im In- und Ausland diskutierten Modellen f?r
eine ehrliche Kennzeichnung der Spritverbrauchs-Effizienz von
Fahrzeugen nach der Fahrzeuggr??e oder ihrem Gewicht will Tiefensee
nach seinen Ank?ndigungen vom Wochenende die CO2-Emissionen im
Verh?ltnis zur Nutzlast kennzeichnen. Eine solche in keinem Land der
Erde praktizierte Methode w?rde ausgerechnet die schweren
Edel-Gel?ndewagen beg?nstigen und ihnen ein Siegel der
Umweltvertr?glichkeit verleihen, wie die nachfolgende
Beispiel-Tabelle zeigt.
Hersteller Modell Kategorie Nutzlast kg/CO2
Landrover Freelander Td4S SUV 4,0
Jaguar X-Type 2,2 D Oberklasse 3,3
Chrysler Grand Voyager 2,8 CRD SUV 2,5
Audi Q7 3.0 TDI SUV 2,5
Volkswagen Golf 2.0 FSI Mittelklasse 2,5
Porsche Cayenne S SUV 2,3
Smart Fortwo 1.0 Kleinwagen 2,1
Ford Ka 1.3 Kleinwagen 2,0
"Dieser Vorschlag von Minister Tiefensee verh?hnt jede ernst
gemeinte Klimapolitik und zeigt einmal mehr, wie eng diese
Bundesregierung mit den deutschen Autobauern verbandelt ist.
Ausgerechnet die umstrittensten Klimakiller auf deutschen Stra?en
sollen von der aktuellen Diskussion profitieren und erhalten vom
Verkehrsminister das Pr?dikat besonders umweltfreundlich - das ist
Klimapolitik absurd. EU-Umweltkommissar Dimas und der ehemalige
UNEP-Direktor T?pfer haben recht in ihrer Kritik: Eine deutsche
Klimapolitik findet nicht statt", so Resch.
Dass Tiefensee seinen Vorschlag auch noch unter die ?berschrift
"mehr Transparenz f?r die Autok?ufer" stelle, grenze an
"systematische Volksverdummung". W?rde der nutzlast-orientierte
Klima-Pass Realit?t, w?re nach Reschs ?berzeugung sogar eine
dramatische Fehlsteuerung bei den Autokonstrukteuren programmiert.
"Sie w?rden mit einer verst?rkten Federung, kr?ftigen Sto?d?mpfern
und ?hnlichen Ma?nahmen die Nutzlast k?nstlich nach oben treiben und
so noch schwerere Autos konstruieren", erl?uterte der
DUH-Gesch?ftsf?hrer. Die DUH fordert hingegen eine Kennzeichnung der
Energieeffizienz nach Fahrzeuggr??e, wie dies seit Jahren von
Umweltverb?nden und dem Umweltbundesamt gefordert wird.
Die DUH erinnerte daran, dass nirgendwo in Europa so vehement ?ber
die Notwendigkeit konkreter Klimaschutzma?nahmen verlautbart werde
wie in Deutschland. Doch w?hrend hierzulande nur untaugliche
Vorschl?ge debattiert w?rden, schafften andere EU-Staaten Anreize zur
Produktion und zum Kauf klimavertr?glicherer Autos. Vier Beispiele:
?Belgien gew?hrt beim Kauf von besonders verbrauchsg?nstigen Pkw bis
zu 4.270 Euro Steuervorteil.
?In Frankreich gilt f?r Firmenwagen eine mit dem CO2-Aussto?
?berproportional ansteigende Steuer. So kostet ein Toyota Prius mit
104 g CO2/km ganze 208 Euro, ein Porsche Cayenne Turbo mit 358 g
CO2/km aber 6.802 Euro.
?In den Niederlanden werden Hybrid-Pkw mit bis zu 6.000 Euro
subventioniert und Fahrzeuge mit einem erh?hten CO2-Aussto? mit
einer Strafsteuer belegt.
?In Portugal hat die CO2-bezogene Zulassungssteuer f?r Pkw mit zu
den europaweit niedrigsten CO2-Werten bei Pkw-Neuwagen gef?hrt. Ein
Renault Twingo 1,2 mit 118 g CO2/km kostet 48,38 Euro, ein VW
Touareg V10 TDI mit 333 g CO2/km hingegen mit 11.388,60 Euro mehr
als das 200-fache.
Vergleichbar wirksame Instrumente hat die deutsche
Automobilindustrie hierzulande bisher erfolgreich verhindert. Auch
die derzeit diskutierte Umstellung der hubraumbezogenen Kfz-Steuer
auf CO2-Basis droht nach ?berzeugung der DUH zu einem Rohrkrepierer
f?r den Klimaschutz zu werden: Das augenblicklich diskutierte Modell
mit einem linearen Verlauf der Steuer f?hrt zu keiner wirksamen
Lenkungswirkung. Bei vielen Motoren mit gro?em Hubraum f?hrt es sogar
zu einer Senkung der Kfz-Steuer gegen?ber heute.
Wolfgang Tiefensee (SPD) lancierte Konzept eines an der Nutzlast
orientierten Klima-Passes f?r Pkw f?hrt zu dem Ergebnis, dass k?nftig
ausgerechnet die umstrittenen schweren Gel?ndewagen (Sport Utility
Vehicles, SUV) als besonders umweltvertr?glich bewertet werden
m?ssten. Auf diese absurde Konsequenz des Tiefensee-Vorsto?es, der
jenseits aller in Fachkreisen diskutierten Effizienzkriterien f?r Pkw
liegt, hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) hingewiesen.
"Mit Tiefensees scheinheiligem Vorschlag erreicht die
Ank?ndigungspolitik der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz einen
neuen Tiefststand", sagte DUH-Bundesgesch?ftsf?hrer J?rgen Resch. Die
Ank?ndigung eines nutzlast-orientierten Energie-Passes zur angeblich
"besseren Kennzeichnung der Umweltvertr?glichkeit von Pkw" beweise,
dass "das Verkehrsministerium Pkw mit Extremverbr?uchen trotz der
alarmierenden Berichte des Weltklimarats ?ber die Folgen des
Klimawandels weiterhin unter seinen besonderen Schutz stellen will."
Entgegen allen bisher im In- und Ausland diskutierten Modellen f?r
eine ehrliche Kennzeichnung der Spritverbrauchs-Effizienz von
Fahrzeugen nach der Fahrzeuggr??e oder ihrem Gewicht will Tiefensee
nach seinen Ank?ndigungen vom Wochenende die CO2-Emissionen im
Verh?ltnis zur Nutzlast kennzeichnen. Eine solche in keinem Land der
Erde praktizierte Methode w?rde ausgerechnet die schweren
Edel-Gel?ndewagen beg?nstigen und ihnen ein Siegel der
Umweltvertr?glichkeit verleihen, wie die nachfolgende
Beispiel-Tabelle zeigt.
Hersteller Modell Kategorie Nutzlast kg/CO2
Landrover Freelander Td4S SUV 4,0
Jaguar X-Type 2,2 D Oberklasse 3,3
Chrysler Grand Voyager 2,8 CRD SUV 2,5
Audi Q7 3.0 TDI SUV 2,5
Volkswagen Golf 2.0 FSI Mittelklasse 2,5
Porsche Cayenne S SUV 2,3
Smart Fortwo 1.0 Kleinwagen 2,1
Ford Ka 1.3 Kleinwagen 2,0
"Dieser Vorschlag von Minister Tiefensee verh?hnt jede ernst
gemeinte Klimapolitik und zeigt einmal mehr, wie eng diese
Bundesregierung mit den deutschen Autobauern verbandelt ist.
Ausgerechnet die umstrittensten Klimakiller auf deutschen Stra?en
sollen von der aktuellen Diskussion profitieren und erhalten vom
Verkehrsminister das Pr?dikat besonders umweltfreundlich - das ist
Klimapolitik absurd. EU-Umweltkommissar Dimas und der ehemalige
UNEP-Direktor T?pfer haben recht in ihrer Kritik: Eine deutsche
Klimapolitik findet nicht statt", so Resch.
Dass Tiefensee seinen Vorschlag auch noch unter die ?berschrift
"mehr Transparenz f?r die Autok?ufer" stelle, grenze an
"systematische Volksverdummung". W?rde der nutzlast-orientierte
Klima-Pass Realit?t, w?re nach Reschs ?berzeugung sogar eine
dramatische Fehlsteuerung bei den Autokonstrukteuren programmiert.
"Sie w?rden mit einer verst?rkten Federung, kr?ftigen Sto?d?mpfern
und ?hnlichen Ma?nahmen die Nutzlast k?nstlich nach oben treiben und
so noch schwerere Autos konstruieren", erl?uterte der
DUH-Gesch?ftsf?hrer. Die DUH fordert hingegen eine Kennzeichnung der
Energieeffizienz nach Fahrzeuggr??e, wie dies seit Jahren von
Umweltverb?nden und dem Umweltbundesamt gefordert wird.
Die DUH erinnerte daran, dass nirgendwo in Europa so vehement ?ber
die Notwendigkeit konkreter Klimaschutzma?nahmen verlautbart werde
wie in Deutschland. Doch w?hrend hierzulande nur untaugliche
Vorschl?ge debattiert w?rden, schafften andere EU-Staaten Anreize zur
Produktion und zum Kauf klimavertr?glicherer Autos. Vier Beispiele:
?Belgien gew?hrt beim Kauf von besonders verbrauchsg?nstigen Pkw bis
zu 4.270 Euro Steuervorteil.
?In Frankreich gilt f?r Firmenwagen eine mit dem CO2-Aussto?
?berproportional ansteigende Steuer. So kostet ein Toyota Prius mit
104 g CO2/km ganze 208 Euro, ein Porsche Cayenne Turbo mit 358 g
CO2/km aber 6.802 Euro.
?In den Niederlanden werden Hybrid-Pkw mit bis zu 6.000 Euro
subventioniert und Fahrzeuge mit einem erh?hten CO2-Aussto? mit
einer Strafsteuer belegt.
?In Portugal hat die CO2-bezogene Zulassungssteuer f?r Pkw mit zu
den europaweit niedrigsten CO2-Werten bei Pkw-Neuwagen gef?hrt. Ein
Renault Twingo 1,2 mit 118 g CO2/km kostet 48,38 Euro, ein VW
Touareg V10 TDI mit 333 g CO2/km hingegen mit 11.388,60 Euro mehr
als das 200-fache.
Vergleichbar wirksame Instrumente hat die deutsche
Automobilindustrie hierzulande bisher erfolgreich verhindert. Auch
die derzeit diskutierte Umstellung der hubraumbezogenen Kfz-Steuer
auf CO2-Basis droht nach ?berzeugung der DUH zu einem Rohrkrepierer
f?r den Klimaschutz zu werden: Das augenblicklich diskutierte Modell
mit einem linearen Verlauf der Steuer f?hrt zu keiner wirksamen
Lenkungswirkung. Bei vielen Motoren mit gro?em Hubraum f?hrt es sogar
zu einer Senkung der Kfz-Steuer gegen?ber heute.
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