Neuer Volvo FM: Technische Spezialitäten unter dem Blech
04 Juni, 2013
Volvo nutzt die erste Nutzfahrzeugmesse des Jahres in Birmingham für die Premiere des neuen FM. Der schwere Lkw für kürzere Distanzen und gewichtssensible Transportaufgaben bekommt neue Euro 6-Motoren und weist einige Hightech-Lösungen auf.
Schon auf den ersten Blick wird klar, dass der schwedische Truck fürs schwere Verteilergeschäft auch weiterhin mit dem altbewährten Fahrerhaus des Vorgängers auskommen muss. Der Front haben die Designer ein Update verpasst. Der Begriff Facelift passt hier vielleicht besser, denn dieser FM trägt das neue Volvo-Familiengesicht. Wer genau hinsieht, entdeckt eine neue Bugmaske mit den scharf konturierten Scheinwerfern und ihr LED-Tagfahrlicht. Das Marken-Emblem wandert nach oben, ganz so wie im neuen Flaggschiff FH. Und die geschwärzten Kühler-Öffnungen deuten die vergrößerte Kühlereinheit an, die eine neue Euro 6-Motorgeneration wohl benötigt.
Der erste Blick ins Innere verwundert auch nicht. Im "neuen" FM-Innenraum geht es wie bisher knapp zu. Ein großer Motortunnel trennt konsequent Fahrer- und Beifahrerseite und beschränkt die Bewegungsfreiheit des Fahrers. Das betont fahrerorientierte Cockpit hat allerdings Pfiff, es stammt aus dem neuen FH-Fernverkehrstruck. Nur ein Rundinstrument steht im Mittelpunkt, ein Tacho mit Drehzahlmesser in der Mitte. Alles andere wird nur im Bedarfsfall angezeigt. Übers Lenkrad regelt der Fahrer den Tempomaten, das Telefon, die Navigation und die Bordtelematik. Geschaltet wird ausschließlich per "I-Shift", das automatisierte 12-Gang-Getriebe des Hauses. Als überaus nützlich könnte sich die Fernbedienung erweisen, über die der Fahrer auch außerhalb des Fahrzeugs die Ladungsverteilung, die Achslasten und das Gesamtgewicht überwachen kann.
Weil der FM ein Volvo ist, zeigt er auch beim Thema Sicherheit keine Schwäche. ESP hat er sowieso, dazu ein radarbasiertes Sicherheitssystem mit der Bezeichnung "Front Collision Warning". "Dieses System soll den Fahrer im Gefahrenfall warnen", sagen die Volvo-Techniker, "in den meisten Fällen reicht es, um einem ernsten Unfall vorzubeugen." Der gesetzlich vorgeschriebene Frontunterfahrschutz ist jetzt eine Leichtbaukonstruktion, die einen erheblichen Teil der Crashenergie mit einem leichteren Fahrzeug absorbieren kann.
Die neue elektrodynamische Lenkung, sie heißt "Volvo Dynamic Steering" (VDS) und soll auch das Handling verbessern. So funktioniert sie: Bei geringer Geschwindigkeit lässt sich der Lkw mithilfe des Elektromotors außergewöhnlich leicht lenken. Der Elektromotor, der in Verbindung mit der hydraulischen Servolenkung des Lkw funktioniert, besitzt ein Drehmoment von maximal 25 Nm und wird im Millisekunden-Takt über ein elektronisches Steuergerät geregelt. Selbst ein schwer beladener Lastzug, der langsam an die Rampe rangiert, lässt sich völlig mühelos lenken. Auf der anderen Seite zählt die Richtungsstabilität: Bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn wird die Lenkunterstützung reduziert und die Richtungsstabilität erhöht. Das ist aber noch nicht alles: Unregelmäßigkeiten auf dem Fahrbahnbelag gleicht die VDS-Lenkung weitgehend aus, die ständigen kleinen Korrekturbewegungen am Lenkrad, ein stetes Ärgernis bei kurzen Radständen, bleiben hier aus. Selbst eine stark gewölbte Fahrbahn oder Seitenwind, so der Hersteller, erkennt und korrigiert das Selbstlernsystem der Lenkung automatisch - ein ständiges Gegenlenken entfällt somit.
"I-See" nennen die Volvo-Techniker ihre Technologie, die automatische Gangwechsel noch effizienter machen soll. Sie zeichnet topografische Daten der gefahrenen Strecken auf, das schließt die Fahrgeschwindigkeiten, die Schaltungen, alle Bremsungen mit ein. Fährt der Lkw die gleiche Strecke das nächste Mal, profitiert der Fahrer von der Erfahrung früherer Fahrten.
Der Blick rund um den Rahmen verrät keine großen Geheimnisse. Der Dieseltank sitzt rechts, gleich darüber am Fahrerhauseck ist der Adblue®-Behälter montiert. Rund um das Fahrwerk haben die Techniker Feintuning angekündigt. Die starre Vorderachse ist an Zweiblattfedern geführt und gefedert. Die Hinterachse ist mit vier Luftbälgen gefedert.
Gegenüber dem imageträchtigen Volvo FH spielt der FM nur die zweite Geige, das lässt der erste Auftritt in Birmingham vermuten. Die bereits in die Jahre gekommene Kabine enttäuscht, da haben andere mehr zu bieten. Aber mit Blick unters Blech spielt der neue Volvo FM in der ersten Liga. Seine Produktion läuft nach Herstellerangaben im September 2013 an. wot/mid
Der erste Blick ins Innere verwundert auch nicht. Im "neuen" FM-Innenraum geht es wie bisher knapp zu. Ein großer Motortunnel trennt konsequent Fahrer- und Beifahrerseite und beschränkt die Bewegungsfreiheit des Fahrers. Das betont fahrerorientierte Cockpit hat allerdings Pfiff, es stammt aus dem neuen FH-Fernverkehrstruck. Nur ein Rundinstrument steht im Mittelpunkt, ein Tacho mit Drehzahlmesser in der Mitte. Alles andere wird nur im Bedarfsfall angezeigt. Übers Lenkrad regelt der Fahrer den Tempomaten, das Telefon, die Navigation und die Bordtelematik. Geschaltet wird ausschließlich per "I-Shift", das automatisierte 12-Gang-Getriebe des Hauses. Als überaus nützlich könnte sich die Fernbedienung erweisen, über die der Fahrer auch außerhalb des Fahrzeugs die Ladungsverteilung, die Achslasten und das Gesamtgewicht überwachen kann.
Weil der FM ein Volvo ist, zeigt er auch beim Thema Sicherheit keine Schwäche. ESP hat er sowieso, dazu ein radarbasiertes Sicherheitssystem mit der Bezeichnung "Front Collision Warning". "Dieses System soll den Fahrer im Gefahrenfall warnen", sagen die Volvo-Techniker, "in den meisten Fällen reicht es, um einem ernsten Unfall vorzubeugen." Der gesetzlich vorgeschriebene Frontunterfahrschutz ist jetzt eine Leichtbaukonstruktion, die einen erheblichen Teil der Crashenergie mit einem leichteren Fahrzeug absorbieren kann.
Die neue elektrodynamische Lenkung, sie heißt "Volvo Dynamic Steering" (VDS) und soll auch das Handling verbessern. So funktioniert sie: Bei geringer Geschwindigkeit lässt sich der Lkw mithilfe des Elektromotors außergewöhnlich leicht lenken. Der Elektromotor, der in Verbindung mit der hydraulischen Servolenkung des Lkw funktioniert, besitzt ein Drehmoment von maximal 25 Nm und wird im Millisekunden-Takt über ein elektronisches Steuergerät geregelt. Selbst ein schwer beladener Lastzug, der langsam an die Rampe rangiert, lässt sich völlig mühelos lenken. Auf der anderen Seite zählt die Richtungsstabilität: Bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn wird die Lenkunterstützung reduziert und die Richtungsstabilität erhöht. Das ist aber noch nicht alles: Unregelmäßigkeiten auf dem Fahrbahnbelag gleicht die VDS-Lenkung weitgehend aus, die ständigen kleinen Korrekturbewegungen am Lenkrad, ein stetes Ärgernis bei kurzen Radständen, bleiben hier aus. Selbst eine stark gewölbte Fahrbahn oder Seitenwind, so der Hersteller, erkennt und korrigiert das Selbstlernsystem der Lenkung automatisch - ein ständiges Gegenlenken entfällt somit.
"I-See" nennen die Volvo-Techniker ihre Technologie, die automatische Gangwechsel noch effizienter machen soll. Sie zeichnet topografische Daten der gefahrenen Strecken auf, das schließt die Fahrgeschwindigkeiten, die Schaltungen, alle Bremsungen mit ein. Fährt der Lkw die gleiche Strecke das nächste Mal, profitiert der Fahrer von der Erfahrung früherer Fahrten.
Der Blick rund um den Rahmen verrät keine großen Geheimnisse. Der Dieseltank sitzt rechts, gleich darüber am Fahrerhauseck ist der Adblue®-Behälter montiert. Rund um das Fahrwerk haben die Techniker Feintuning angekündigt. Die starre Vorderachse ist an Zweiblattfedern geführt und gefedert. Die Hinterachse ist mit vier Luftbälgen gefedert.
Gegenüber dem imageträchtigen Volvo FH spielt der FM nur die zweite Geige, das lässt der erste Auftritt in Birmingham vermuten. Die bereits in die Jahre gekommene Kabine enttäuscht, da haben andere mehr zu bieten. Aber mit Blick unters Blech spielt der neue Volvo FM in der ersten Liga. Seine Produktion läuft nach Herstellerangaben im September 2013 an. wot/mid
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