Renault Captur - Erster SUV mit Dreizylinder
12 April, 2013
Klein, cool, clever. Immer mehr Automobilhersteller setzen auf Mini-SUV. Allrad spielt dabei schon längst keine Rolle mehr. Renault will fortan mit dem Captur am boomenden Segment partizipieren und besser sein als die Konkurrenz. Vollmundig versprechen die Franzosen die "Variabilität eines Kompakt-Vans", die "Fahrdynamik einer Limousine" und den "Verbrauch eines Kleinwagens". Erstmals in einem SUV kommt ein Dreizylinder zum Einsatz. In den Handel geht der Captur im
Juni 2013. Die Preise beginnen bei 15.290 Euro.
Wie zielsicher kleine SUV den Zeitgeist zu treffen scheinen, zeigte vergangenes Jahr der Opel Mokka. Über 40 000 Bestellungen gingen bei den Händlern ein, noch bevor das Auto überhaupt auf dem Markt war. Zahlen, die wohl auch die Renault-Oberen gerne in den Büchern stehen haben würden. Unmöglich ist das nicht. Denn mit dem Captur (gesprochen Kapptür) gelang den Franzosen ein in sich stimmiges Fahrzeugkonzept. Mit 4,12 Metern positioniert Renault seinen Neuling genau zwischen Clio und der Kombi-Variante Grandtour. So werden auch Innenstadt und Parkhaus nicht zum artfremden Revier des Captur. Trotz seiner kompakten Außenmaße kommt hinter dem Lenkrad kein Gefühl von Enge auf. Auch im Fond sitzen Erwachsene recht bequem, zumindest, wenn die Rückbank ganz nach hinten verschoben wird, ein Feature, das in dieser Klasse einzigartig ist. Renault hatte beim Thema "Package" auch früher schon ein gutes Händchen (Man denke nur an den ersten Twingo, bei dem sich alle Sitze zu einer Liegewiese umklappen ließen). Fürs Gepäck bleiben den Insassen immerhin noch 377 Liter - ein guter Durchschnittswert. Rückt die Sitzbank ihre 16 Zentimeter nach vorne, sind es sogar 455 Liter. Und sind die Lehnen heruntergeklappt, passen bis zu 1 235 Liter ins Heck des Captur, und das bei einer Ladetiefe von 1,51 Metern. Zusätzlich spendiert Renault noch einen herausnehmbaren Boden, der sich in zwei Höhen einrasten lässt.
Das Cockpit des Captur entspricht im Wesentlichen dem des Clio, auch wenn Renault bei den Instrumenten - einer Mischung aus analogen und digitalen Anzeigen - blumig von "im Stil von Blütenkelchen" spricht. Pragmatischer wird's auf der Beifahrerseite. Mit elf Litern ist das Handschuhfach nicht nur ungewöhnlich groß, sondern es lässt sich auch wie eine Schublade -mit LED-Beleuchtung - herausziehen. Ein weiteres Novum: Der Kunde kann zwischen einem hellem und dunklem Armaturenbrett wählen aufpreisfrei. Zudem bietet Renault eine Fülle von Individualisierungen für den Captur an. Das geht von diversen Dekoren über abzieh- und waschbare Sitzbezüge bis hin zum Bi-Color für den Außenlack.
Zum Marktstart tritt der in Spanien gebaute Captur mit drei Motoren an. Den Basis-Benziner bildet der aus dem Clio bekannte Dreizylinder mit 0,9 Liter Hubraum - Downsizing extrem. Das hat in diesem Segment bislang kein anderer Hersteller gewagt. Uns hätte interessiert, wie dieses Motörchen mit dem 1 100 Kilo schweren Captur klar kommt. Leider stand kein Testwagen zur Verfügung. Besser bedient dürfte der Kunde ohnehin mit dem neu entwickelten 1,2-Liter-Vierzylinder-Motor mit 88 kW/120 PS sein, der allerdings auch 2.100 Euro mehr kostet. Grund: neben der höheren Leistung gibt es das Turbo-Triebwerk ausschließlich mit einem Doppelkupplungsgetriebe. Dynamische Ansprüche sollten nicht erwartet werden. Gangwechsel, Wippen am Lenkrad gibt es keine, gehen nicht knackig von der Hand. Die Elektronik reagiert träge, so dass der Pilot schon nach kurzer Zeit den Captur wieder gemächlich im Automatikmodus rollen lässt. Wer gute Elastizität (220 Nm) mit geringem Verbrauch (3,6 Liter/100 km) kombinieren möchte, sollte nach wie vor zum Diesel greifen (ab 17.090 Euro). Der 1,5-Liter-Vierzylinder ist seit zehn Jahren ein bewährter Geselle im Hause Renault. Sogar Mercedes nutzt diesen millionenfach produzierten Motor als Basis für seine A-Klasse.
Angeboten wird der Captur in den bekannten Linien "Expression", "Dynamique" und "Luxe". Bereits das Einsteigermodell verfügt über ein schlüsselloses Startsystem, ein höhen- und tiefenverstellbares Lenkrad, Tempomat, Bordcomputer, Berganfahrhilfe und Zentralverrieglung mit Fernbedienung. Es fehlen Klimaanlage und Audiosystem. Ein Grund, warum sich wohl mehr als die Hälfte der Captur-Kunden mindestens für die mittlere Ausstattungsversion "Dynamique" entscheiden dürfte. Zumal hier Dinge in der Aufpreisliste stehen, die junge und jung gebliebene Kunden interessieren werden: Beispielsweise das Online-Multimedia-System R-Link mit integrierter Navigation. R-Link lässt sich sogar personalisieren. Sportlich ambitionierte Naturen nutzen die App "R-Sound Effekt". Damit lassen sich im Innenraum unterschiedliche Motorensounds simulieren. Wenn es sein muss, sogar der eines Sechszylinders. Michael Specht/mid
Bildquelle: Renault, Bildunterschrift: mid Biarritz/Frankreich - Die Preise des Mini-SUV Renault Captur beginnen bei 15.290 Euro.
Wie zielsicher kleine SUV den Zeitgeist zu treffen scheinen, zeigte vergangenes Jahr der Opel Mokka. Über 40 000 Bestellungen gingen bei den Händlern ein, noch bevor das Auto überhaupt auf dem Markt war. Zahlen, die wohl auch die Renault-Oberen gerne in den Büchern stehen haben würden. Unmöglich ist das nicht. Denn mit dem Captur (gesprochen Kapptür) gelang den Franzosen ein in sich stimmiges Fahrzeugkonzept. Mit 4,12 Metern positioniert Renault seinen Neuling genau zwischen Clio und der Kombi-Variante Grandtour. So werden auch Innenstadt und Parkhaus nicht zum artfremden Revier des Captur. Trotz seiner kompakten Außenmaße kommt hinter dem Lenkrad kein Gefühl von Enge auf. Auch im Fond sitzen Erwachsene recht bequem, zumindest, wenn die Rückbank ganz nach hinten verschoben wird, ein Feature, das in dieser Klasse einzigartig ist. Renault hatte beim Thema "Package" auch früher schon ein gutes Händchen (Man denke nur an den ersten Twingo, bei dem sich alle Sitze zu einer Liegewiese umklappen ließen). Fürs Gepäck bleiben den Insassen immerhin noch 377 Liter - ein guter Durchschnittswert. Rückt die Sitzbank ihre 16 Zentimeter nach vorne, sind es sogar 455 Liter. Und sind die Lehnen heruntergeklappt, passen bis zu 1 235 Liter ins Heck des Captur, und das bei einer Ladetiefe von 1,51 Metern. Zusätzlich spendiert Renault noch einen herausnehmbaren Boden, der sich in zwei Höhen einrasten lässt.
Das Cockpit des Captur entspricht im Wesentlichen dem des Clio, auch wenn Renault bei den Instrumenten - einer Mischung aus analogen und digitalen Anzeigen - blumig von "im Stil von Blütenkelchen" spricht. Pragmatischer wird's auf der Beifahrerseite. Mit elf Litern ist das Handschuhfach nicht nur ungewöhnlich groß, sondern es lässt sich auch wie eine Schublade -mit LED-Beleuchtung - herausziehen. Ein weiteres Novum: Der Kunde kann zwischen einem hellem und dunklem Armaturenbrett wählen aufpreisfrei. Zudem bietet Renault eine Fülle von Individualisierungen für den Captur an. Das geht von diversen Dekoren über abzieh- und waschbare Sitzbezüge bis hin zum Bi-Color für den Außenlack.
Zum Marktstart tritt der in Spanien gebaute Captur mit drei Motoren an. Den Basis-Benziner bildet der aus dem Clio bekannte Dreizylinder mit 0,9 Liter Hubraum - Downsizing extrem. Das hat in diesem Segment bislang kein anderer Hersteller gewagt. Uns hätte interessiert, wie dieses Motörchen mit dem 1 100 Kilo schweren Captur klar kommt. Leider stand kein Testwagen zur Verfügung. Besser bedient dürfte der Kunde ohnehin mit dem neu entwickelten 1,2-Liter-Vierzylinder-Motor mit 88 kW/120 PS sein, der allerdings auch 2.100 Euro mehr kostet. Grund: neben der höheren Leistung gibt es das Turbo-Triebwerk ausschließlich mit einem Doppelkupplungsgetriebe. Dynamische Ansprüche sollten nicht erwartet werden. Gangwechsel, Wippen am Lenkrad gibt es keine, gehen nicht knackig von der Hand. Die Elektronik reagiert träge, so dass der Pilot schon nach kurzer Zeit den Captur wieder gemächlich im Automatikmodus rollen lässt. Wer gute Elastizität (220 Nm) mit geringem Verbrauch (3,6 Liter/100 km) kombinieren möchte, sollte nach wie vor zum Diesel greifen (ab 17.090 Euro). Der 1,5-Liter-Vierzylinder ist seit zehn Jahren ein bewährter Geselle im Hause Renault. Sogar Mercedes nutzt diesen millionenfach produzierten Motor als Basis für seine A-Klasse.
Angeboten wird der Captur in den bekannten Linien "Expression", "Dynamique" und "Luxe". Bereits das Einsteigermodell verfügt über ein schlüsselloses Startsystem, ein höhen- und tiefenverstellbares Lenkrad, Tempomat, Bordcomputer, Berganfahrhilfe und Zentralverrieglung mit Fernbedienung. Es fehlen Klimaanlage und Audiosystem. Ein Grund, warum sich wohl mehr als die Hälfte der Captur-Kunden mindestens für die mittlere Ausstattungsversion "Dynamique" entscheiden dürfte. Zumal hier Dinge in der Aufpreisliste stehen, die junge und jung gebliebene Kunden interessieren werden: Beispielsweise das Online-Multimedia-System R-Link mit integrierter Navigation. R-Link lässt sich sogar personalisieren. Sportlich ambitionierte Naturen nutzen die App "R-Sound Effekt". Damit lassen sich im Innenraum unterschiedliche Motorensounds simulieren. Wenn es sein muss, sogar der eines Sechszylinders. Michael Specht/mid
Bildquelle: Renault, Bildunterschrift: mid Biarritz/Frankreich - Die Preise des Mini-SUV Renault Captur beginnen bei 15.290 Euro.
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