Kommentar: Audi-Design auf dem Weg in die Sackgasse
23 April, 2012
Audi trotzt vor Selbstbewusstsein. Image, Verkäufe und Profit, Leistung und Qualität, alles bewegt sich auf Top-Niveau. Die Modellfamilie ist jung und fit. Sparen und Spurten bilden einen Gleichklang im Glanz der vier Ringe aus dem Erbe der alten Auto Union. Aber
just jene Eigenschaft, die den Aufstieg zur Topmarke beschleunigte, verliert an Attraktivität: das Audi-Design fährt nicht mehr voraus, sondern rumpelt in eine Sackgasse der Langeweile. Das hat zwei Gründe: Der Auftritt des Audi-Ensembles gestaltet sich wie das auf den Einheitsleibchen einer Turnerriege während eines Fest für Leibesübungen auf der Bezirkssportanlage von Hückeswagen. Und die Kernelemente des Audi-Designs gestatten offensichtlich nur minimale Abweichungen von einer Modellreihe zur nächsten.
Das hat zur Folge, dass auf der Autobahn keiner weiß, ob jetzt im Rückspiegel ein neuer A3 oder ein alter A4 hängt, und ob man besser die Überholspur räumt für einen neuen A4 oder dann doch den frischen A6 vorbei lässt. Und hinter dessen Heckansicht könnte auf den ersten Blick dann doch einer der seltenen A8 stecken; eine Oberklasse unter der Tarnkappe. Die bekannte Argumentation, es sei wichtig, dass sich jeder Audi als Audi zu erkennen gibt, läuft ins Leere. Zumindest bei jenen Kunden, die sich nicht nur mit der Marke, sondern vor allem mit ihrem, ganz persönlichen Audi identifizieren. Das hat auch etwas mit dem Stolz des Besitzers zu tun, und mit dem Bewusstsein, sich die vielleicht etwas andere Oberklasse geleistet zu haben.
Audi hat sein Design vor allem auf die Coolness einer technoiden Intelligenz ausgerichtet. Ein Feuer der Begeisterung entfacht dieser Auftritt mit der scharfen Kante in der Flanke, mit dem historisierenden Kühlermaul und den hoch angesetzten Scheinwerfern, deren böser Blick mit der integrierten Lichterkette noch verwässert wird, nicht mehr. Das Potenzial der Individualisierung auf der Basis dieser Elemente ist für die ständig wachsende Modellfamilie wohl nicht ausreichend. Intelligente Proportionen in Kombination mit kühlem Perfektionismus sorgen nicht für Leidenschaft. Und auf die kann auch Audi nicht verzichten. Wolfgang Peters/mid wp/mid
Bildquelle: Audi
Das hat zur Folge, dass auf der Autobahn keiner weiß, ob jetzt im Rückspiegel ein neuer A3 oder ein alter A4 hängt, und ob man besser die Überholspur räumt für einen neuen A4 oder dann doch den frischen A6 vorbei lässt. Und hinter dessen Heckansicht könnte auf den ersten Blick dann doch einer der seltenen A8 stecken; eine Oberklasse unter der Tarnkappe. Die bekannte Argumentation, es sei wichtig, dass sich jeder Audi als Audi zu erkennen gibt, läuft ins Leere. Zumindest bei jenen Kunden, die sich nicht nur mit der Marke, sondern vor allem mit ihrem, ganz persönlichen Audi identifizieren. Das hat auch etwas mit dem Stolz des Besitzers zu tun, und mit dem Bewusstsein, sich die vielleicht etwas andere Oberklasse geleistet zu haben.
Audi hat sein Design vor allem auf die Coolness einer technoiden Intelligenz ausgerichtet. Ein Feuer der Begeisterung entfacht dieser Auftritt mit der scharfen Kante in der Flanke, mit dem historisierenden Kühlermaul und den hoch angesetzten Scheinwerfern, deren böser Blick mit der integrierten Lichterkette noch verwässert wird, nicht mehr. Das Potenzial der Individualisierung auf der Basis dieser Elemente ist für die ständig wachsende Modellfamilie wohl nicht ausreichend. Intelligente Proportionen in Kombination mit kühlem Perfektionismus sorgen nicht für Leidenschaft. Und auf die kann auch Audi nicht verzichten. Wolfgang Peters/mid wp/mid
Bildquelle: Audi
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