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Katalysator-Debatte - Dieselrussfilter - Hybridantrieb

19 Februar, 2007

Kommentar: Fernsehkritik. Was ist blo? mit der deutschen Automobilindustrie los? Alle Welt unterstellt ihr eine ?u?erst erfolgreiche Lobbyarbeit, beklagt den ?bergro?en Einfluss der Manager auf die Politik und hat nach dem Auto-Kanzler nun auch die Auto-Kanzlerin in Visier genommen. Vorausgesetzt, diese Einsch?tzungen stimmen, muss man sich doch fragen, warum klappt die Lobbyarbeit so gut, wo doch die ?ffentlichkeitsarbeit derselben Industrie so wenig Erfolge zeitigt?


Erst die Katalysator-Debatte, dann die Sache mit dem Dieselru?filter, jetzt die Diskussion rund um das Kohlendioxid aus Autoabgasen - immer geriet die deutsche Industrie in eine Verteidigungsposition, beim Kohlendioxid sogar ohne Not. Nur jede achte Tonne des Treibhausgases stammt aus dem Verkehr. Doch statt sich auf die gro?en Verursacher zu st?rzen, pr?geln Politik, Verb?nde und die ?ffentlichkeit aufs Auto ein. Die schlappe und sp?te Antwort der Industrie: Man habe doch schlie?lich die Kohlendioxidemissionen um zw?lf Prozent vermindert und werde die Ziele der Freiwilligen Vereinbarung nur knapp verfehlen.

Alle Welt h?lt den Hybridantrieb f?r die L?sung aller Kohlendioxid-Probleme. Die Antwort der Industrie ist ein "Ja, aber" - Ja, wir haben den Hybridantrieb verschlafen, aber wir bringen ihn bald.

Statt dessen h?tte man gern schon lange klare Ansagen geh?rt:

Der Hybridantrieb bringt nur im Stadtverkehr Vorteile, sonst ist der Diesel gleichwertig oder besser. Dennoch brauchen wir den Hybridantrieb, weil es M?rkte gibt, in denen der Dieselkraftstoff noch nicht ausreichend angeboten wird.

Die deutsche Automobilindustrie ist Weltmeister bei der Kohlendioxidreduktion. Keiner kann?s besser.

Deutschland ist f?hrend bei der Entwicklung von Bio-Kraftstoffen. Keiner kann?s besser oder ist weiter bei der industriellen Umsetzung.

Wenn man sich darauf konzentrierte, konnte man das gestern in der sonnt?glichen Diskussionsrunde im Ersten Fernsehen um Sabine Christiansen alles h?ren, aber verschleiert von vielen "Wenn" und "Aber", die f?r sich genommen alle technisch oder rechtlich geboten waren. Aber es war zu sp?t. Die Verteidiger der Industrie konnten die Argumente der Angreifer nicht mehr durchdringen, weil deren Meinung schon feststand. Meinungen sind eben bei solch emotionalen Themen allemal st?rker als Tatsachen.

Der Applaus des Publikums im Studio unterstrich ?berdeutlich, dass auch diese Diskussion zu ungunsten der Automobilindustrie abgehakt werden kann. Sabine Christiansen, die Chefpopulistin des deutschen Fernsehens, hatte sich auf die Seite der Kritiker geschlagen. So durfte eine Reante K?nast, gr?ne Ex-Ministerin, ungestraft und wiederholt "Toyota" ins Mikrofon rufen. Niemand wird ihr unterstellen, dass dies eine Folge des Angebots von Toyota war, Frau K?nast ein Hybrid-Fahrzeug zur Verf?gung zu stellen. Aber es ist das Ergebnis eines f?r einen Umweltpolitiker unglaublichen Unwissens, allerdings f?r einen Politiker auch eine Chance, mal wieder lautstark und emotional eine Meinung zu vertreten, die Applaus bringt.

Mit dieser Fernsehkritik in der ARD ist klar: Nach Katalysator, Ru?filter ist nun auch die dritte Runde verloren. Es steht 3:0 f?r die Auto-Gegner. Das ist f?r eine Mannschaft, die in der Champions League spielt, kein erfolgversprechendes Ergebnis. Es wird Zeit, dass die deutsche Automobilindustrie selbst die Themen setzt und sich die nicht immer von anderen aufzwingen l?sst.

Quelle: www.auto-reporter.net

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