Autoversicherung: Rabatt für das begleitete Fahren
31 August, 2010
mit 17 noch nicht die Regel. Umfrage von FinanceScout24 zeigt: Beitragsvergünstigungen bis 20 Prozent sind möglich
Das begleitete Autofahren ab 17 (BF17) reduziert nachweislich die Unfallzahlen und soll deshalb ab 2011 bundesweit zum Dauerrecht werden. Inzwischen geben auch einige Kfz-Versicherer das geringere Schadensrisiko in Form von Beitragsrabatten an die jungen Kunden weiter. Allerdings erhält man diese Information meist nur auf konkrete Nachfrage und auch nicht bei jeder Gesellschaft. Das hat eine Analyse des unabhängigen Verbraucher- und Finanzportals FinanceScout24 unter günstigen und leistungsstarken Anbietern von Kfz-Haftpflichtpolicen ergeben. "Nachhaken lohnt sich", rät FinanceScout24-Geschäftsführer Dr. Errit Schlossberger. "Um 20 Prozent günstigere Beiträge sind durchaus möglich."
Bei BF17 kann ein Teenager bereits mit 16,5 Jahren mit dem Fahrunterricht beginnen und mit 17 den Führerschein machen. Er darf bis zur Volljährigkeit aber nur hinter das Lenkrad, wenn eine registrierte Begleitperson neben ihm sitzt. Diese muss mindestens 30 Jahre alt und länger als fünf Jahre im Besitz eines Pkw-Führerscheins sein. Auch darf sie nicht mehr als drei Punkte im Flensburger Zentralregister haben.
Nicht alle Versicherer wollen BF17-Rabatte anbieten. Bei der Allianz heißt es, 17- und 18-jährige Einsteiger würden gleich behandelt. Sind die Eltern bereits Allianz-Kunden, beginnt der Nachwuchs mit der Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) 0,5, was nur noch rund 140 Prozent entspricht. Bei Gesellschaften, die gar keinen Rabatt gewähren, kommt die SF-Klasse 0 zum Tragen, was 230 Prozent in der Haftpflicht bedeutet. Besonders für die stark unfallgefährdeten jungen Männer bleibt es somit teuer, wenn sie sich ihr erstes Auto zulegen. Jahresprämien bis zu 2.000 Euro sind bei der SF-Klasse 0 keine Ausnahme.
Einige Versicherer dürfen sich jedoch zu den Vorreitern beim Thema BF17 zählen: Zwar macht auch Axa grundsätzlich keinen Unterschied zwischen 17- und 18-Jährigen. Allerdings berücksichtigt die Gesellschaft schon seit 2006, ob der Versicherungsnehmer selbst oder der jüngste Nutzer des Wagens (bis 20 Jahre) an BF17 teilnimmt. Die Ersparnis kann bis zu 20 Prozent betragen. Etwas anders verfährt CosmosDirekt. Sie verzichtet auf den sonst üblichen Anfängerzuschlag und gewährt zusätzlich Rabatt, wenn BF17-Absolventen auf eine bestehende Police angemeldet werden, oder selbst einen Kfz-Haftpflichtvertrag abschließen. Auch bei der DEVK fällt der Anfängerzuschlag für 17-Jährige weg, der sonst für Fahrer unter 23 Jahren berechnet wird.
Bei der Hannoverschen Direkt gibt es bis zu 20 Prozent Rabatt für BF17-Teilnehmer. Und zwar unabhängig davon, ob sie bei den Eltern mitversichert sind, oder selbst einen Vertrag abschließen. 18-jährige Fahranfänger ohne B17-Nachweis bekommen diese Vergünstigung nicht und steigen mit SF 0 ein.
"Aus Sicht der Verbraucher ist es zu begrüßen, wenn die Versicherer solche Angebote machen", sagt FinanceScout24-Chef Schlossberger. "Schließlich haben Untersuchungen des Bundesamtes für Straßensicherheit gezeigt, dass dank BF17 die Zahl der Unfälle deutlich ab- und die Verkehrssicherheit zunimmt – besonders bei jungen Männern, die am meisten gefährdet sind." Tatsächlich hatte der bundesweite Modellversuch durchweg positive Ergebnisse erbracht. Deshalb soll es Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer zufolge ab 2011 "einheitliche Regeln für den Beginn einer Fahrerkarriere in ganz Deutschland geben". Dem Gesetzentwurf müssen noch Bundestag und Bundesrat zustimmen.
Vorreiter beim begleiteten Fahren war Niedersachsen. Hier wurde 2004 ein Modellversuch gestartet, andere Bundesländer zogen nach. Mittlerweile dürfen Jugendliche überall in Deutschland schon mit 17 die Fahrerlaubnis erwerben. Die Modellphase läuft aber Ende dieses Jahres aus. Seit dem Start haben etwa 380.000 Jugendliche das Angebot genutzt.
"Die positive pädagogische Wirkung für beide Seiten ist längst erwiesen", so Schlossberger. Fahranfänger profitierten von der Routine des Beifahrers, der sie auf gefährliche Situationen aufmerksam mache. Und gleichzeitig hielten sich auch die Beifahrer bei eigenen Autofahrten penibler an die Regeln. "Wir hoffen, dass jetzt noch mehr Kfz-Versicherungen Rabatte oder Spezialtarife anbieten. Denn die begleiteten Führerschein-Neulinge kosten die Assekuranz im Schnitt deutlich weniger als ihre Altersgenossen ohne diese Erfahrungen." Dr. Günter Kast www.financescout24.de
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Bei BF17 kann ein Teenager bereits mit 16,5 Jahren mit dem Fahrunterricht beginnen und mit 17 den Führerschein machen. Er darf bis zur Volljährigkeit aber nur hinter das Lenkrad, wenn eine registrierte Begleitperson neben ihm sitzt. Diese muss mindestens 30 Jahre alt und länger als fünf Jahre im Besitz eines Pkw-Führerscheins sein. Auch darf sie nicht mehr als drei Punkte im Flensburger Zentralregister haben.
Nicht alle Versicherer wollen BF17-Rabatte anbieten. Bei der Allianz heißt es, 17- und 18-jährige Einsteiger würden gleich behandelt. Sind die Eltern bereits Allianz-Kunden, beginnt der Nachwuchs mit der Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) 0,5, was nur noch rund 140 Prozent entspricht. Bei Gesellschaften, die gar keinen Rabatt gewähren, kommt die SF-Klasse 0 zum Tragen, was 230 Prozent in der Haftpflicht bedeutet. Besonders für die stark unfallgefährdeten jungen Männer bleibt es somit teuer, wenn sie sich ihr erstes Auto zulegen. Jahresprämien bis zu 2.000 Euro sind bei der SF-Klasse 0 keine Ausnahme.
Einige Versicherer dürfen sich jedoch zu den Vorreitern beim Thema BF17 zählen: Zwar macht auch Axa grundsätzlich keinen Unterschied zwischen 17- und 18-Jährigen. Allerdings berücksichtigt die Gesellschaft schon seit 2006, ob der Versicherungsnehmer selbst oder der jüngste Nutzer des Wagens (bis 20 Jahre) an BF17 teilnimmt. Die Ersparnis kann bis zu 20 Prozent betragen. Etwas anders verfährt CosmosDirekt. Sie verzichtet auf den sonst üblichen Anfängerzuschlag und gewährt zusätzlich Rabatt, wenn BF17-Absolventen auf eine bestehende Police angemeldet werden, oder selbst einen Kfz-Haftpflichtvertrag abschließen. Auch bei der DEVK fällt der Anfängerzuschlag für 17-Jährige weg, der sonst für Fahrer unter 23 Jahren berechnet wird.
Bei der Hannoverschen Direkt gibt es bis zu 20 Prozent Rabatt für BF17-Teilnehmer. Und zwar unabhängig davon, ob sie bei den Eltern mitversichert sind, oder selbst einen Vertrag abschließen. 18-jährige Fahranfänger ohne B17-Nachweis bekommen diese Vergünstigung nicht und steigen mit SF 0 ein.
"Aus Sicht der Verbraucher ist es zu begrüßen, wenn die Versicherer solche Angebote machen", sagt FinanceScout24-Chef Schlossberger. "Schließlich haben Untersuchungen des Bundesamtes für Straßensicherheit gezeigt, dass dank BF17 die Zahl der Unfälle deutlich ab- und die Verkehrssicherheit zunimmt – besonders bei jungen Männern, die am meisten gefährdet sind." Tatsächlich hatte der bundesweite Modellversuch durchweg positive Ergebnisse erbracht. Deshalb soll es Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer zufolge ab 2011 "einheitliche Regeln für den Beginn einer Fahrerkarriere in ganz Deutschland geben". Dem Gesetzentwurf müssen noch Bundestag und Bundesrat zustimmen.
Vorreiter beim begleiteten Fahren war Niedersachsen. Hier wurde 2004 ein Modellversuch gestartet, andere Bundesländer zogen nach. Mittlerweile dürfen Jugendliche überall in Deutschland schon mit 17 die Fahrerlaubnis erwerben. Die Modellphase läuft aber Ende dieses Jahres aus. Seit dem Start haben etwa 380.000 Jugendliche das Angebot genutzt.
"Die positive pädagogische Wirkung für beide Seiten ist längst erwiesen", so Schlossberger. Fahranfänger profitierten von der Routine des Beifahrers, der sie auf gefährliche Situationen aufmerksam mache. Und gleichzeitig hielten sich auch die Beifahrer bei eigenen Autofahrten penibler an die Regeln. "Wir hoffen, dass jetzt noch mehr Kfz-Versicherungen Rabatte oder Spezialtarife anbieten. Denn die begleiteten Führerschein-Neulinge kosten die Assekuranz im Schnitt deutlich weniger als ihre Altersgenossen ohne diese Erfahrungen." Dr. Günter Kast www.financescout24.de
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