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Umweltfreundliche Autos - VW-Modellen Polo, Golf und Passat sow

27 August, 2010

Der Kraftstoffverbrauch allein verrät nichts über die Umweltfreundlichkeit eines Automobils. Entscheidend ist die sogenannte Öko-Bilanz über den gesamten Lebenszyklus - von der Entstehung bis zur Entsorgung. Ein Kraftfahrzeug fällt nicht vom Himmel.


Die Herstellung ist aufwendig und schluckt Ressourcen, wodurch die Umwelt belastet wird. Für die Karosserie werden beispielsweise Rohstoffe wie Stahl, Aluminium oder Karbon benötigt. Nach dem aufwendigen Abbau müssen die Metalle unter hohen Temperaturen eingeschmolzen und auf die entsprechende Größe geformt werden.
Neben dem Material selbst ist dafür auch eine Unmenge an Energie in Form von Strom nötig, außerdem sind für die Verarbeitung weitere Rohstoffe wie beispielsweise Kohle für die Hochöfen oder Wasser erforderlich.

Umso wichtiger ist es, nichts zu verschwenden. Nur ein sparsamer, schonender Umgang mit den benötigten Rohstoffen sichert ihre langfristige Verfügbarkeit und belastet nicht unnötig die Umwelt. Die Autobauer weltweit haben dies erkannt und üben sich in Sparsamkeit. Die deutschen Hersteller führen rund 80 Prozent der bei der Produktion verwendeten Rohstoffe in den Herstellungszyklus zurück und benutzen sie somit erneut. Nur ein einziger voller Mülleimer mit Reststoffen soll zurückbleiben, wobei dieser Abfall zumindest teilweise wiederaufbereitet und somit nutzbar gemacht wird. Doch auch ausländische Autohersteller legen großen Wert auf Umweltschutz durch
Ressourcenschonung: Toyota beispielsweise strebt bis zum Jahr 2015 eine Recyclingquote von 95 Prozent für jedes Auto an.

Als Ersatz für schwer recycelbares Plastik erprobt der Kölner Autobauer Ford außerdem den Einsatz von sogenanntem Flüssigholz. Der aus Holzresten und Nebenprodukten der Papierherstellung gewonnene Stoff könnte künftig für Innenraumteile verwendet werden. Dadurch reduziert sich der nicht wiederaufbereitungsfähige Abfall, denn das mineralölfreie Flüssigholz ist biologisch abbaubar und nahezu CO2-neutral. Nachteile in Haltbarkeit und Aussehen muss der Autofahrer nicht fürchten: Das Flüssigholz lässt sich flexibel formen, was für die Gestaltung von Türgriffen und Armaturenbrettverkleidung wichtig ist. Außerdem ist das derzeit erforschte Material widerstandsfähiger als herkömmliches Holz.

Neben dem Anteil nicht wiederverwendbarer Metalle muss für die Umweltbilanz auch der Wasserverbrauch in der Produktion berücksichtigt werden. Wasser wird in bestimmten Herstellungsprozessen und zum Abkühlen erhitzten Materials genutzt. Dank moderner Herstellungs- und Abwassertechnik konnten die deutschen Fahrzeugbauer ihren Bedarf seit 1990 um die Hälfte auf rund 55 Millionen Kubikmeter Wasser drücken. Maßstäbe setzt hier BMW in seinem Produktionsstandort in Steyr: Sämtliche Fertigungsabwässer des Werkes werden aufbereitet und erneut in den Produktionsprozess geschickt. Jährlich spart dies 30 Millionen Liter Wasser.

Die Umweltfreundlichkeit eines Autos lässt sich also nicht allein auf den Kraftstoffverbrauch reduzieren. Selbst wenn mit der Elektromobilität die Nutzung fossiler Brennstoffe im Tank gen null geht und der Strom ökologisch aus regenerativen Energien gewonnen wird, bleiben die Umweltbelastungen während der Produktion weiter bestehen. Einziger Lichtblick: Die Autohersteller forschen und entwickeln, so dass der Bedarf an "Einweg"-Materialien während eines Autolebens beständig sinkt. In ferner Zukunft dürften sich Kraftfahrzeuge bis auf wenige Ausnahmen beispielsweise bei der Elektronik vollständig wiederverwerten lassen - und dann ist ein Auto wirklich "grün" und "öko". Doch das dauert noch.

Bis dahin beruhigen sogenannte Umweltzertifikate und -prädikate, die von Prüforganisationen vergeben werden, das ökologische Gewissen. Sie bestätigen den zertifizierten Fahrzeugen wie beispielsweise den VW-Modellen Polo, Golf und Passat sowie der Mercedes-Benz E-Klasse eine hohe Umweltfreundlichkeit.
Gemessen wird dies unter anderem an der Recyclingquote. mid/bp

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