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Elektrofahrzeuge: Nicht nur ein Zukunftstraum

25 August, 2010

Derzeit spricht jedermann über Elektrofahrzeuge. Die umweltfreundlichen Zukunftsmobile fahren ohne brummende Motoren und völlig emissionsfrei. Kaufen oder fahren können "normale" Autofahrer die E-Fahrzeuge derzeit allerdings noch selten.


In Deutschland finden sich momentan nur Testflotten auf den Straßen. In Kleinserie tourt beispielsweise der Mini E durch Berlin und München, damit der Mutterkonzern BMW Erfahrungen über die Alltagstauglichkeit von Elektroflitzern gewinnen kann. In Köln erprobt Ford einen Transporter des Typs Transit Connect, der ausschließlich mit einem Elektromotor betrieben wird. Auch andere Hersteller wie Peugeot, Mitsubishi oder Renault-Nissan fahren mit mehr oder minder großen Flotten durch die Straßen. Teilweise sind die meist mit örtlichen Energieversorgern gestarteten Testphasen bereits beendet worden.

Die Fahrer der Elektroautos sind meist Großkunden. Sie benötigen nicht unbegrenzte Reichweiten, sondern haben einen festen, regelmäßigen Fahrtablauf mit entsprechenden Haltezeiten zum Aufladen der Akkus.
Vereinzelt kommen auch ausgewählte (Privat-)Tester zum Einsatz, die per Losverfahren oder aufgrund ihrer Qualifikationen ernannt worden sind.
Privatpersonen ohne Losglück, die jetzt zum Händler gehen und einen Stromer kaufen wollen, werden dagegen nur müde belächelt - und erst einmal vertröstet. In den Sortimenten der Hersteller gibt es noch keine E-Fahrzeuge, was auf die recht hohen Anschaffungskosten gegenüber konventionell angetriebenen Autos zurückzuführen ist. Auch die Haltbarkeit und Ladedauer der Stromspeicher sowie die nötige Infrastruktur ist nicht ausreichend erforscht. Erst gegen Ende des Jahres 2010 kommen mit dem Peugeot Ion und dem Citroen C-Zero zwei kleine Elektroflitzer zumindest als Leasingfahrzeuge auf den deutschen Markt. Der französische Konzernverbund rechnet mit bis zu 25 000 abgesetzten Einheiten pro Jahr. Deutschland soll Experten zufolge Potenzial für bis zu eine Million Fahrzeuge im Jahr 2020 haben.

Eine größere Auswahl gibt es bereits jetzt in anderen Ländern. In Portugal und Irland lässt sich beispielsweise schon der Nissan Leaf bestellen. Der fünfsitzige Stromer wird im Februar kommenden Jahres in beiden Ländern eingeführt, beim Kauf werden - abhängig von den Steuervergünstigungen - rund 30 000 Euro fällig. Auch in den USA und auf dem Heimatmarkt Japan können Kunden den Kompaktklässler schon reservieren, über
23 000 Menschen haben von dieser Möglichkeit bereits Gebrauch gemacht. Der japanische Markt übernimmt dabei eine Vorreiterrolle in puncto Elektromobilität. Neben einzelnen Prototypen und dem Nissan Leaf ist dort bereits der Mitsubishi i-MIEV unterwegs. Honda schickt außerdem im Jahr 2012 einen Elektroflitzer ins Rennen, der auf der Studie EV-N basieren soll.

Neben Franzosen und Japanern ziehen auch die US-Amerikaner mit: Ende 2010 bringt GM den Chevrolet Volt auf den Markt. Der Kompakte kostet umgerechnet rund 32 000 Euro (41 000 US-Dollar) und soll den krisengebeutelten Konzern in die Zukunft bringen. Nur auf deutsche Stromer müssen Autokäufer noch
warten: Der Opel Ampera, der europäische Bruder des Volt, wird frühestens
2011 vom Band laufen. Im Jahr 2012 beginnt die Großserienproduktion des Smart Fortwo Electric Drive. Im folgenden Jahr legt VW mit einer breiten Palette elektrisch betriebener Fahrzeuge wie dem kompakten Golf blue e-motion und dem Kleinwagen Up blue e-motion nach.

Sowohl die Angebote an Elektrofahrzeugen in Deutschland als auch entsprechende Autos deutscher Hersteller lassen noch auf sich warten. Dies hat diverse Gründe: Die Politik kann sich nicht zu Steuervergünstigungen und anderen Vorteilen wie die Freigabe von Busspuren durchringen. Zudem entwickeln die Hersteller ihre jeweils eigene Konstruktion bei Auto und Batterie, anstatt gemeinsame Sache zu machen. Dennoch ist die Elektromobilität längst keine ferne Zukunftsmusik mehr. Mit ein wenig Geduld wird auch in der Bundesrepublik geladen statt getankt. Benjamin Palm/mid

Kfz Steuer für alternative Antriebe

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