Aktuelle News
 


Öl wird sehr viel teurer

11 August, 2010

Internationale Energie Agentur warnt in ZDF-Magazin "Frontal 21" vor Ölknappheit.


Chefökonom: "Regierungen und Industrie müssen sich darauf vorbereiten"

"In den kommenden Jahren werden wir nicht genügend Öl haben, um die Nachfrage zu decken", erklärt der Chefökonom der Internationalen Energie-Agentur IEA, Fatih Birol, gegenüber dem ZDF-Magazin "Frontal 21" (Sendung am 10. August, 21.00 Uhr). Grund dafür sei, dass ein großer Teil der Ölfelder immer weniger Öl produziere. "Jedes Fass Öl, das in den nächsten Jahren auf den Markt kommt, wird sehr viel schwieriger zu fördern und sehr viel teurer sein", so Birol. "Die Zeiten des billigen Öls sind vorbei."

Auch Robert Falkner von der London School of Economics rechnet mit stark steigenden Ölpreisen schon in den kommenden Jahren: "Uns geht das Öl nicht aus, aber wir werden eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage sehen", so Falkner. Die Folge wäre "höchstwahrscheinlich ein dramatischer Anstieg des Ölpreises".
Fatih Birol, Chefökonom der Internationalen Energieagentur, fordert Konsequenzen: "Alle müssen sich darauf vorbereiten: Regierungen, Industrieunternehmen, und sogar die Verbraucher sollten sich gut überlegen, was für ein Auto sie sich kaufen", so Birol. Seine Behörde berät die westlichen Industrienationen. Die müssten jetzt schnell handeln. "Heute stammen 95 Prozent des Nachfragewachstums aus dem Transportsektor - Autos, LKW und Flugzeuge. Hier müssen wir Alternativen zum Öl finden. Wir müssen das Öl verlassen, bevor es uns verlässt."

Von steigenden Ölpreisen besonders schwer betroffen seien Haushalte mit niedrigem Einkommen, erklärt Dr. Wolfgang Schade vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung. Für sie würden Heizung und Sprit zukünftig zum unverhältnismäßig großen Kostenfaktor. Nach Berechnungen des Instituts im Auftrag der EU-Kommission hätte ein hoher Ölpreis außerdem stark sinkende Wirtschaftsraten und steigende Arbeitslosigkeit zur Folge. Bis zu zehn Prozent weniger Beschäftigung wäre die Folge, so Schade gegenüber "Frontal 21".
www.zdf.de

zurück zu den News       News Archiv


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.


Unsere Highlights