Energieprognose 2009
30 Dezember, 2009
Weniger CO2 durch gezielten Energiemix
Energieprognose 2009 von ExxonMobil:
Wie kaum ein anderes Thema wird Energie ebenso konträr wie dauerhaft diskutiert. Mit der Veröffentlichung ihrer jüngsten Studie, einer Energieprognose für Deutschland bis 2030, will ExxonMobil erneut einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion leisten. Dabei beleuchtet das in Hamburg ansässige Unternehmen auch die Versorgungssicherheit sowie die anzustrebende Reduzierung von CO2-Emissionen und stellt sich der Frage, wie sich Ökologie und Ökonomie vereinbaren lassen. Wir zitieren:
Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es in Deutschland Unterschiede in der Einstellung zu atomaren und erneuerbaren Energien. Das wurde bei der Energieprognose berücksichtigt, so dass die Ansätze teilweise abweichen von den Publikationen des Unternehmens, die sich auf weltweite Entwicklungen beziehen.
Als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise brach das Bruttoinlandsprodukt 2009 ein. Es wird erwartet, dass es während der nächsten 20 Jahre ab 2013 wieder um jährlich zwei Prozent zulegen wird. Saldiert mit den Auswirkungen einer rückläufigen Bevölkerungsdichte und vor allem einer erhöhten Energieeffizienz, wird der Primärenergieverbrauch (PEV) dann um etwa 15 Prozent auf 406 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE) gesunken sein.
Dabei kommt es zu einer Verschiebung im Energiemix: Der Anteil der erneuerbaren Energien wird um 76 Prozent steigen, während die Atomenergie schrittweise 73 Prozent verliert und die Beiträge der fossilen Energieträger insgesamt stabil bleiben. Allerdings wird die Bedeutung der Kohle zunehmend von Erdgas zurückgedrängt. Diese Aussage fußt auf den Annahmen, dass die Bundesregierung weiterhin darauf drängt, die energie-bedingten CO2-Emissionen zu reduzieren und die Laufzeiten von geeigneten Kernkraft-werken um zehn Jahre verlängert werden.
Ein wesentlicher Einflussfaktor bei der Analyse des zukünftigen Energieverbrauchs und -angebots ist die Einschätzung der technologischen Entwicklung. Die aktuelle Prognose geht davon aus, dass CCS zur Abscheidung und Einlagerung von CO2 in den nächsten 20 Jahren noch nicht umfassend genutzt wird. Auch werden bis dahin noch rund 90 Prozent der Fahrzeuge von Diesel- oder Benzinmotoren angetrieben sein, weil sich die Alltagstauglichkeit der derzeit verfolgten Alternativkonzepte in zwei Dekaden nicht erreichen lassen wird.
Bis zum Jahr 2030 werden die erneuerbaren Energien ihren Anteil sowohl absolut als auch relativ vergrößern: Mit 67 Millionen Tonnen SKE werden sie in Deutschland mit 16 Prozent zur Bedarfsdeckung beitragen. Während Solarenergie und Wasserkraft weiterhin unter einem Prozent des PEV bleiben werden, übernimmt Biomasse eine führende Rolle unter den erneuerbaren Energieträgern und wird in 20 Jahren 13 Prozent des PEV de-cken, gefolgt von Windkraft mit knapp drei Prozent. Hier wird davon ausgegangen, dass ältere Anlagen durch leistungsstärkere ersetzt werden und weitere Offshore-Parks in Be-trieb gehen.
Den derzeit erkennbaren politischen Tendenzen folgend, wird die Bedeutung der Kern-energie von derzeit gut elf Prozent auf knapp vier Prozent innerhalb des Prognosehorizonts zurückgenommen. Da nicht erkennbar ist, dass sich das schrittweise Abstellen von Atomkraftwerken klimaneutral vollständig durch erneuerbare Energien substituieren ließe, bleibt nur der verstärkte Einsatz fossiler Brennstoffe.
Unter der Maßgabe die CO2-Emissionen auch weiterhin abzusenken, ist Kohle kein geeigneter Ersatz. Ihre Bedeutung wird deswegen in den nächsten 20 Jahren um 159 Millionen Tonnen SKE abnehmen und beim Energiemix mit einem Anteil von 14 Prozent unter die Beiträge der erneuerbaren Energien sinken.
Eine entgegengesetzte Entwicklung nimmt Erdgas, der fossile Energieträger, der bei sei-ner Verbrennung die Umwelt am wenigsten belastet. Er wird seinen Anteil in den nächsten zwei Jahrzehnten von derzeit 22 auf 28 Prozent ausweiten. Welche Aus-wirkungen das auf die CO2-Emissionen hat, lässt sich exemplarisch darstellen: Würde bei der Stromerzeugung in Deutschland Kohle durch Erdgas ersetzt werden, ließen sich pro Jahr 140 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht der Stilllegung des ge-samten deutschen Pkw-Bestands für 18 Monate. Unter Hinzunahme der erneuerbaren Energien ließe sich der energiebedingte CO2-Ausstoß im Jahre 2030 gegenüber 1990 um fast 42 Prozent senken.
Hinsichtlich der Versorgungssicherheit fällt bei Erdgas als großes Pfund in die Waagschale, dass es auch in Westeuropa und sogar in Deutschland nennenswerte Vorkommen gibt. Außerdem können in einheimischen Speichern 20 Prozent des deut-schen Jahresbedarfs vorgehalten werden. Auch wird die Importabhängigkeit von Deutschland dadurch gemildert, dass die Kapazitäten, Erdgas verflüssigt (LNG) rund um den Erdball zu transportieren, zügig ausgebaut werden und damit eine zusätzliche Sicherheitsreserve bilden.
Beim Mineralölverbrauch hingegen ist davon auszugehen, dass er bis 2030 um über 20 Prozent sinken wird. Ursache sind technologische und strukturelle Veränderungen in den Bereichen Wärmetechnik, Verkehr und Industrie. Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Mineralöl mit 146 Millionen Tonnen SKE auch in 20 Jahren noch einen Anteil von 36 Prozent am Energiemix haben wird und damit der bedeutendste Energieträger für Deutschland bleibt.
Obwohl davon auszugehen ist, dass 2030 der Pkw-Bestand auf etwa 46 Millionen Fahr-zeuge angewachsen sein wird, ist zu erwarten, dass der Benzinverbrauch von heute 21 Millionen Tonnen auf sieben Millionen Tonnen schrumpfen wird. Als Folge vermehrter Zulassungen von Pkws mit Dieselmotoren um acht Millionen Fahrzeuge und vor allem wegen des steigenden Güterverkehrsaufkommens pendelt sich der Verbrauch von Diesel und Flugkraftstoff auf 31 beziehungsweise zehn Millionen Tonnen ein. Der Bedarf an leichtem Heizöl hingegen schlägt mit einem Rückgang von etwa sieben Millionen Tonnen zu Buche.
Bis 2030 ist also nicht nur eine Nachfrageverschiebung zwischen fossilen und erneuerbaren Energien zu erwarten, sondern auch innerhalb dieser beiden Gruppen. Da es derzeit nicht möglich ist, mit der wetterabhängigen Wind- und Solarenergie eine zuverlässige Grundversorgung in der Stromproduktion sicherzustellen, können sie alleine die Beiträge der umstrittenen Kernenergie nicht ersetzen. Erdgas, als Substitut für Kohle, kann helfen, die ehrgeizigen Ziele bei der Reduzierung von CO2-Emissionen zu treffen und die witterungsbedingten Unterbrechungen bei der Windkraft flexibel auszugleichen. automedienportal ampnet/Sm
Wie kaum ein anderes Thema wird Energie ebenso konträr wie dauerhaft diskutiert. Mit der Veröffentlichung ihrer jüngsten Studie, einer Energieprognose für Deutschland bis 2030, will ExxonMobil erneut einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion leisten. Dabei beleuchtet das in Hamburg ansässige Unternehmen auch die Versorgungssicherheit sowie die anzustrebende Reduzierung von CO2-Emissionen und stellt sich der Frage, wie sich Ökologie und Ökonomie vereinbaren lassen. Wir zitieren:
Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es in Deutschland Unterschiede in der Einstellung zu atomaren und erneuerbaren Energien. Das wurde bei der Energieprognose berücksichtigt, so dass die Ansätze teilweise abweichen von den Publikationen des Unternehmens, die sich auf weltweite Entwicklungen beziehen.
Als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise brach das Bruttoinlandsprodukt 2009 ein. Es wird erwartet, dass es während der nächsten 20 Jahre ab 2013 wieder um jährlich zwei Prozent zulegen wird. Saldiert mit den Auswirkungen einer rückläufigen Bevölkerungsdichte und vor allem einer erhöhten Energieeffizienz, wird der Primärenergieverbrauch (PEV) dann um etwa 15 Prozent auf 406 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE) gesunken sein.
Dabei kommt es zu einer Verschiebung im Energiemix: Der Anteil der erneuerbaren Energien wird um 76 Prozent steigen, während die Atomenergie schrittweise 73 Prozent verliert und die Beiträge der fossilen Energieträger insgesamt stabil bleiben. Allerdings wird die Bedeutung der Kohle zunehmend von Erdgas zurückgedrängt. Diese Aussage fußt auf den Annahmen, dass die Bundesregierung weiterhin darauf drängt, die energie-bedingten CO2-Emissionen zu reduzieren und die Laufzeiten von geeigneten Kernkraft-werken um zehn Jahre verlängert werden.
Ein wesentlicher Einflussfaktor bei der Analyse des zukünftigen Energieverbrauchs und -angebots ist die Einschätzung der technologischen Entwicklung. Die aktuelle Prognose geht davon aus, dass CCS zur Abscheidung und Einlagerung von CO2 in den nächsten 20 Jahren noch nicht umfassend genutzt wird. Auch werden bis dahin noch rund 90 Prozent der Fahrzeuge von Diesel- oder Benzinmotoren angetrieben sein, weil sich die Alltagstauglichkeit der derzeit verfolgten Alternativkonzepte in zwei Dekaden nicht erreichen lassen wird.
Bis zum Jahr 2030 werden die erneuerbaren Energien ihren Anteil sowohl absolut als auch relativ vergrößern: Mit 67 Millionen Tonnen SKE werden sie in Deutschland mit 16 Prozent zur Bedarfsdeckung beitragen. Während Solarenergie und Wasserkraft weiterhin unter einem Prozent des PEV bleiben werden, übernimmt Biomasse eine führende Rolle unter den erneuerbaren Energieträgern und wird in 20 Jahren 13 Prozent des PEV de-cken, gefolgt von Windkraft mit knapp drei Prozent. Hier wird davon ausgegangen, dass ältere Anlagen durch leistungsstärkere ersetzt werden und weitere Offshore-Parks in Be-trieb gehen.
Den derzeit erkennbaren politischen Tendenzen folgend, wird die Bedeutung der Kern-energie von derzeit gut elf Prozent auf knapp vier Prozent innerhalb des Prognosehorizonts zurückgenommen. Da nicht erkennbar ist, dass sich das schrittweise Abstellen von Atomkraftwerken klimaneutral vollständig durch erneuerbare Energien substituieren ließe, bleibt nur der verstärkte Einsatz fossiler Brennstoffe.
Unter der Maßgabe die CO2-Emissionen auch weiterhin abzusenken, ist Kohle kein geeigneter Ersatz. Ihre Bedeutung wird deswegen in den nächsten 20 Jahren um 159 Millionen Tonnen SKE abnehmen und beim Energiemix mit einem Anteil von 14 Prozent unter die Beiträge der erneuerbaren Energien sinken.
Eine entgegengesetzte Entwicklung nimmt Erdgas, der fossile Energieträger, der bei sei-ner Verbrennung die Umwelt am wenigsten belastet. Er wird seinen Anteil in den nächsten zwei Jahrzehnten von derzeit 22 auf 28 Prozent ausweiten. Welche Aus-wirkungen das auf die CO2-Emissionen hat, lässt sich exemplarisch darstellen: Würde bei der Stromerzeugung in Deutschland Kohle durch Erdgas ersetzt werden, ließen sich pro Jahr 140 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht der Stilllegung des ge-samten deutschen Pkw-Bestands für 18 Monate. Unter Hinzunahme der erneuerbaren Energien ließe sich der energiebedingte CO2-Ausstoß im Jahre 2030 gegenüber 1990 um fast 42 Prozent senken.
Hinsichtlich der Versorgungssicherheit fällt bei Erdgas als großes Pfund in die Waagschale, dass es auch in Westeuropa und sogar in Deutschland nennenswerte Vorkommen gibt. Außerdem können in einheimischen Speichern 20 Prozent des deut-schen Jahresbedarfs vorgehalten werden. Auch wird die Importabhängigkeit von Deutschland dadurch gemildert, dass die Kapazitäten, Erdgas verflüssigt (LNG) rund um den Erdball zu transportieren, zügig ausgebaut werden und damit eine zusätzliche Sicherheitsreserve bilden.
Beim Mineralölverbrauch hingegen ist davon auszugehen, dass er bis 2030 um über 20 Prozent sinken wird. Ursache sind technologische und strukturelle Veränderungen in den Bereichen Wärmetechnik, Verkehr und Industrie. Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Mineralöl mit 146 Millionen Tonnen SKE auch in 20 Jahren noch einen Anteil von 36 Prozent am Energiemix haben wird und damit der bedeutendste Energieträger für Deutschland bleibt.
Obwohl davon auszugehen ist, dass 2030 der Pkw-Bestand auf etwa 46 Millionen Fahr-zeuge angewachsen sein wird, ist zu erwarten, dass der Benzinverbrauch von heute 21 Millionen Tonnen auf sieben Millionen Tonnen schrumpfen wird. Als Folge vermehrter Zulassungen von Pkws mit Dieselmotoren um acht Millionen Fahrzeuge und vor allem wegen des steigenden Güterverkehrsaufkommens pendelt sich der Verbrauch von Diesel und Flugkraftstoff auf 31 beziehungsweise zehn Millionen Tonnen ein. Der Bedarf an leichtem Heizöl hingegen schlägt mit einem Rückgang von etwa sieben Millionen Tonnen zu Buche.
Bis 2030 ist also nicht nur eine Nachfrageverschiebung zwischen fossilen und erneuerbaren Energien zu erwarten, sondern auch innerhalb dieser beiden Gruppen. Da es derzeit nicht möglich ist, mit der wetterabhängigen Wind- und Solarenergie eine zuverlässige Grundversorgung in der Stromproduktion sicherzustellen, können sie alleine die Beiträge der umstrittenen Kernenergie nicht ersetzen. Erdgas, als Substitut für Kohle, kann helfen, die ehrgeizigen Ziele bei der Reduzierung von CO2-Emissionen zu treffen und die witterungsbedingten Unterbrechungen bei der Windkraft flexibel auszugleichen. automedienportal ampnet/Sm
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